Hunde im Auto transportieren: Gesetzeslage und Tipps für mehr Sicherheit

Der Hund wird durchs Auto geschleudert oder gerät unter die Pedale? Wer dieses Horrorszenario vermeiden will, sollte sich über geeignete Maßnahmen Gedanken machen, die einen sicheren Transport des Hundes im Auto garantieren.

Den Hund ungesichert bei offenem Fenster mitnehmen? Keine gute Idee!
Den Hund ungesichert bei offenem Fenster mitnehmen? Keine gute Idee!  © Tim Mossholder

Einige Hundebesitzer unterschätzen die physikalischen Kräfte, die bei starkem Bremsen oder – noch schlimmer – bei einem Unfall auf die Insassen wirken können. Im schlimmsten Fall stirbt das Tier, wenn es durch den Wagen geschleudert wird.

Darüber hinaus kann auch das Tier selbst zur Unfallursache werden, wenn er beispielsweise den Fahrer oder die Fahrerin ablenkt, wenn er ins Lenkrad springt oder, wenn er sehr klein ist, im Fahrerfußraum zwischen die Pedalen gerät.

Wer beim Hunde-Transport nachlässig handelt, riskiert also viel.

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Um den Hund im Auto mitnehmen zu können, kann man praktisches Zubehör nutzen und so eine sichere Fahrt gewährleisten.

Ob es eine Anschnallpflicht für Hunde gibt, wie die Rechtslage aussieht und was man tun kann, damit der Vierbeiner sicher von A nach B kommt, klärt der Hunderatgeber.

Hunde im Auto transportieren – so sieht's das Gesetz

Muss man Hunde anschnallen?

Bislang gibt es kein Gesetz, das vorschreibt, Hunde im Auto anzuschnallen oder sie in einer Box zu transportieren. Auch gibt es kein Gesetz, das festlegt, wo der Hund sich im Wagen befinden muss während der Fahrt. Allerdings haben Fahrer dafür zu sorgen, dass sie nicht durch das Tier behindert werden.

Ungesichert kann der Hund im Auto schnell zum Geschoss werden und die Fahrt behindern oder schwer verletzt werden.
Ungesichert kann der Hund im Auto schnell zum Geschoss werden und die Fahrt behindern oder schwer verletzt werden.  © UNsplash/marieke koenders

Festgehalten ist diese Angelegenheit in § 23 der Straßenverkehrsordnung, in dem es heißt: "Wer ein Fahrzeug führt, ist dafür verantwortlich, dass seine Sicht und das Gehör nicht durch die Besetzung, Tiere, die Ladung, Geräte oder den Zustand des Fahrzeugs beeinträchtigt werden."

Wer sich nicht um ausreichende Sicherheit beim Hunde-Transport kümmert, riskiert ein Verwahrnungs- oder Bußgeld.

Ungesicherter Hund im Auto: So hoch ist das Bußgeld

Wer ein Tier ungesichert im Auto transportiert, muss mit einem Bußgeld von 30 Euro rechnen. Führt der ungesicherte Transport zu einer Gefährdung des Straßenverkehrs oder sogar zur Sachbeschädigung, steigt das Bußgeld schnell auf mehr als das Doppelte an, und auch ein Punkt im Fahreignungsregister in Flensburg ist fällig.

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Mit einem speziellen Hundegeschirr fürs Auto kann man das Tier einfach anschnallen.
Mit einem speziellen Hundegeschirr fürs Auto kann man das Tier einfach anschnallen.  © 123RF/Andriy Popov

Um den Vierbeiner sicher im Auto mitzunehmen, gibt es verschiedene Möglichkeiten und praktisches Zubehör:

1. Transportbox für Hunde: Eine Transportbox ist richtig platziert eine besonders sichere Methode, um den Hund im Auto mitzunehmen. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Ausführungen. Am besten gewöhnt man das Tier Stück für Stück an die Box, bevor es zur ersten Fahrt losgeht.

2. Hunde-Autositz: Statt einer Transportbox kann man Hunde auch in einem Hunde-Autositz mitnehmen. Diese Boxen sind im Gegensatz zur Transportbox oben offen und werden wie ein Kindersitz auf der Rückbank festgeschnallt.

3. Hundegeschirr zum Anschnallen: Wer seinen Hund anschnallen möchte, sollte das auf keinen Fall mit den vorhanden Gurten tun, da sie nicht auf die Anatomie des Hundes zugeschnitten sind und den Hund erstens nicht besonders sicher fixieren und zweitens dem Hund Schaden können, wenn sie in den Hals oder anderswo einschneiden. Man kann aber praktisches Hundegeschirr kaufen, das einfach in den Gurt eingeklinkt werden kann und komfortabel und sicher an der Brust des Hundes sitzt.

4. Hund im Kofferraum transportieren: Der Transport im Kofferraum ist erst mal eine gute Idee. Wer aber keinen Kombi hat, sollte sich das gut überlegen. Die Frischluftzufuhr im Kofferraum einer Limousine ist eingeschränkt, es ist dunkel und eng. Es gibt zwar extrem entspannte, angstfreie Hunde, die damit kein Problem haben und einfach schlafen, aber wenn der Hund auch nur die kleinsten Anstalten macht, dass ihm das nicht gefällt, sollte man das Tier auf gar keinen Fall dazu zwingen. So oder so sollte diese Variante nur für Kurzstrecken genutzt werden. Im Kombi hat der Hund Platz, Sicht und ist beim Bremsen etwas durch die Rückbank gesichert. Problematisch ist aber, dass der Hund dort so viel Bewegungsfreiheit hat, dass kein sicherer Sitz garantiert werden kann und der Hund über die Rücksitze nach vorn springen kann.

5. Trennwand im Kofferraum: Für noch mehr Sicherheit beim Transport des Hundes im Kofferraum sorgt eine Trennwand, die bei Kombis hinter den Rücksitzen als Abgrenzung zum Kofferraum angebracht wird. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten wie Netze oder für größere Hunde besonders stabile Gitterstäbe aus Metall.

6. Hund im Fußraum: Grundsätzlich kann der Hund auch im Fußraum Platz nehmen – natürlich nicht im Fahrerfußraum. Hier kann er nicht zum Geschoss werden im Auto. Allerdings muss dabei gewährleistet sein, dass er auch dort bleibt. Gerade kleine Hunde können sonst schnell in den Fahrerfußraum krabbeln.

Die Wahl der Transportart hängt natürlich stark von der Größe und des Gemüts des Hundes ab. Hundehalter sollten sich bei diesem Thema in Ruhe Gedanken machen und die Variante wählen, die sowohl für eine sichere Fahrt sorgt, den Hund schützt als auch den bestmöglichen Komfort für das Tier bietet. Ähnliches gilt natürlich beim Transport von Katzen.

Noch ein Tipp zum Schluss: Ob Box, Hundegurt oder Autositz – es ist ratsam, das Tier ein paar Mal vor der ersten Autofahrt mit dem Zubehör vertraut zu machen, damit es eine möglichst stressfreie und damit auch sichere Reise wird.

Titelfoto: Unsplash/Tim Mossholder

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