Ist ein Hundewintermantel sinnvoll? Hundekleidung für Schnee und Kälte

Für einige ein Muss, für andere albernes Accessoire: Hundewintermäntel und andere Kleidungsstücke. Vielfach sind sie tatsächlich sinnvoll.

Funktion vor Fashion: Hundekleidung macht im Winter Sinn, aber nur, wenn sie wirklich Schutz vor Schnee und Kälte bietet.
Funktion vor Fashion: Hundekleidung macht im Winter Sinn, aber nur, wenn sie wirklich Schutz vor Schnee und Kälte bietet.  © 123RF/chaoss

Wenn die Temperaturen stark sinken und vor allem, wenn Schnee liegt, sollten Herrchen und Frauchen an spezielle Hundekleidung denken.

Das betrifft vor allem kleine Hunde, denn aufgrund der geringen Körpergröße kühlen sie viel schneller aus.

Größere Hunderassen kühlen nicht so schnell aus, doch es gibt Ausnahmen, die Hundehalter und -Halterinnen im Kopf behalten sollten.

Der Hunderatgeber klärt, ob und wann Winterkleidung für Hunde wichtig ist.

Hundewinterkleidung: Welche ist sinnvoll?

Wintermäntel für Hunde

Das wichtigste Kleidungsstück im Winter ist für Hunde der Wintermantel, damit sie beim Spaziergang bei Kälte, Eis und Schnee nicht frieren.

Zudem wird das Fell am Bauch schnell nass, wenn sie durch den Zentimeter hohen Schnee laufen, was die Auskühlung des Hundekörpers beschleunigt. Außerdem gibt es viele Rassen, die kaum Fell am Bauch bzw. kaum Unterwolle haben, was natürlich auch zu einer schnellen Unterkühlung führen kann.

Für sehr kleine Hunde oder solche mit langem oder extrem wenig Fell am Bauch ist ein Hundewintermantel mit Bauchschutz eine gute Wahl.

Hundeschuhe im Winter

In einigen Fällen empfiehlt sich die Anschaffung eines Pfotenschutzes, insbesondere dann, wenn in einer Region Gassi gegangen wird, wo viel gestreut wird.

Mütze und Schal für Hunde

Auf einen Schal sollte man verzichten, denn mit dem kann der Hund beispielsweise im Gebüsch hängen bleiben und sich verletzen oder strangulieren. Besser sind eng, aber angenehm anliegende Halskrausen mit Klettverschluss bzw. Hundewintermäntel mit entsprechendem Kragen.

Mützen für Hunde sind so eine Sache – ja, auch sie spenden Wärme, allerdings können sie auch sehr leicht verrutschen und den Hund behindern. Empfindliche Bereiche wie der Bauch und die Pfoten sollten mehr im Fokus stehen als der Kopf.

Größere Hunde brauchen meist keinen Hundewintermantel

Größere Rassen kommen zwar gut ohne Hundekleidung zurecht, doch nach dem Spaziergang sollte man auch bei ihnen, besonders bei Hunden mit langem Fell, den Schnee abklopfen und ihn sanft trocken rubbeln.
Größere Rassen kommen zwar gut ohne Hundekleidung zurecht, doch nach dem Spaziergang sollte man auch bei ihnen, besonders bei Hunden mit langem Fell, den Schnee abklopfen und ihn sanft trocken rubbeln.  © Unsplash/Rachel Penney

Größere Hunderassen wie beispielsweise Schäferhunde kommen in der Regel gut mit niedrigen Temperaturen zurecht und benötigen keinen Hunde-Mantel. Die Ausnahme bilden kranke und alte Hunde, warnt die Bundestierärztekammer in "Winter und Kälte – Tipps für Hundehalter". Sie sollte man so oder so für den Winterspaziergang mit einem wärmenden Mäntelchen ausstatten.

Auch bei Hunderassen, die wenig oder keine Unterwolle haben (wie Dobermann oder Setter), macht ein Hundewintermantel durchaus Sinn, damit die Vierbeiner nicht frieren.

Und eine Gruppe sollte immer geschützt werden, egal von welcher Rasse: Welpen. Klar, hier spielt auch die kleine Größe eine Rolle, aber vor allem das noch schwache Immunsystem.

Welcher Hundewintermantel ist der richtige?

Im Verkauf gibt es zahlreiche Varianten, doch viele sehen vielleicht schick oder witzig aus, schützen das Tier aber bei Schnee und Kälte unzureichend.

Darauf sollte man beim Kauf achten, um Hunden genug Schutz vor Kälte und Nässe zu bieten:

1. Tipp: Materialeigenschaften

Atmungsaktiv und wasserabweisend muss ein Hundemantel auf jeden Fall sein. Natürlich sollte man auch auf die Hautverträglichkeit achten, insbesondere dann, wenn der eigene Hund zu Allergien neigt oder Hautprobleme hat.

2. Tipp: Textilien

Naturfasern sind für Hundewintermäntel nicht gut geeignet, da sie zu viel Feuchtigkeit aufsaugen und der Hund in der nassen Kleidung unterkühlen kann. Es gibt aber auch Hundewintermäntel, die beides vereinen und innen mit kuschelig, warmer Wolle ausgestattet sind, außen aber mit einem wasserabweisenden Stoff beschichtet sind.

3. Tipp: der richtige Sitz

Ein Hundemantel darf nirgends einschnüren, neben dem Kopf und den Beinen muss auch der Schwanz unbedingt frei und beweglich bleiben. Der Mantel muss aber fest genug sitzen, damit er wärmt und beim Gassigehen nicht beim Vorbeistreifen an Büschen und Ähnlichem hängen bleibt.

Außerdem sollte man darauf achten, dass das Geschirr unter oder über der Hundekleidung einen guten Sitz hat.

Dieser kleine Wauwau hat es mollig warm. Beim Kauf von Hundewinterkleidung sollte aber auf wasserabweisende Textilien geachtet werden.
Dieser kleine Wauwau hat es mollig warm. Beim Kauf von Hundewinterkleidung sollte aber auf wasserabweisende Textilien geachtet werden.  © 123RF/lesiakapinosova

Hundemäntel und andere Kleidungsstücke im Winter sind also in vielen Fällen nicht nur mehr als nur vermenschlichter Komfort, sondern bei einigen Hunden, insbesondere kleinen Rassen und Welpen eine Notwendigkeit für die Hundegesundheit.

Doch beim Kauf sollte man auf die Eigenschaften achten, denn Funktion geht vor Fashion, wenn es um Hundewintermäntel geht!

Titelfoto: 123RF/chaoss

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