39 Grad beim Hund: Fieber oder normale Körpertemperatur?

Hast Du Dich schon einmal gefragt, warum die Körpertemperatur beim Hund höher ist als beim Menschen und ab wann ein Hund eigentlich Fieber hat? Dieser Beitrag liefert die Antworten.

Die Körpertemperatur eines Hundes kann man mit etwas Übung auch zu Hause messen.
Die Körpertemperatur eines Hundes kann man mit etwas Übung auch zu Hause messen.  © 123RF/yacobchuk

Wenn Hunde hecheln, ist das oft ein Anzeichen dafür, dass sie schwitzen. Wenn sich der Vierbeiner dann noch extrem warm anfühlt, können sich beim Besitzer schnell mal Sorgen breitmachen.

Hat der Hund etwa Fieber? Welche Körpertemperatur beim Hund ist normal? Und warum hechelt der Hund so stark?

Zunächst einmal muss nicht jedes Hecheln ein Grund zur Sorge sein. Dass der Hund z. B. nach dem Spazierengehen und Spielen auffällig viel hechelt, ist kein Zufall, sondern eine sinnvolle Reaktion des Hundekörpers auf zu viel Wärme.

Wenn die Gradzahlen auf dem Thermometer jedoch in die Höhe schießen und weitere Krankheitssymptome auftreten, ist ein Besuch beim Tierarzt unumgänglich.

Doch woran erkennen Hundebesitzer, ob ihr Hund Fieber hat? Sind 39 Grad bereits gefährlich für den Vierbeiner? TAG24 hat die wichtigsten Informationen zusammengestellt.

Weitere informative Artikel gibt es im Ratgeberbereich zu Hundegesundheit.

Wie hoch ist die normale Körpertemperatur bei Hunden?

In Sachen Körpertemperatur kann man sein Wissen über den menschlichen Körper nicht einfach auf Hunde übertragen.

Hunde besitzen eine höhere Körpertemperatur als Menschen. Zeigt das Fieberthermometer einen Wert über 37 Grad an, spricht man beim Menschen bereits von erhöhter Temperatur. Die normale Körpertemperatur beim Hund variiert jedoch zwischen 37,5 und 39 Grad.

Im Laufe des Tages kann sich die Körpertemperatur des Hundes zudem verändern. So ist der Wert am Morgen in der Regel am niedrigsten.

Je nachdem, wie viel sich der Hund bewegt und wie warm es im Zimmer oder draußen ist, kann seine natürliche Körpertemperatur aber auch ansteigen.

Durch das Hecheln regulieren Hunde ihre Körpertemperatur.
Durch das Hecheln regulieren Hunde ihre Körpertemperatur.  © 123rf/smrm1977

Hundewelpen haben eine höhere Körpertemperatur

Das Fieberthermometer zeigt 39,5 Grad an und Du denkst, Dein Hundewelpe hat Fieber? In den meisten Fällen ist das ein Irrtum.

Denn Hundewelpen besitzen eine noch höhere Körpertemperatur als ausgewachsene Vierbeiner. Ein Wert um die 39,5 Grad ist für die kleinen Hunde im Wachstum völlig normal und kein Grund zur Sorge.

Warum Hecheln so wichtig ist

Da die Schweißdrüsen an den Pfoten eher zur Geruchsmarkierung genutzt werden, sondern Hunde hier nur wenig Schweiß ab. Auch die Ohren des Hundes besitzen nur eine geringe Anzahl an Schweißdrüsen.

Mehr dazu unter: So schwitzen Hunde

Die wichtigste Quelle der Wärmeregulierung des Hundekörpers ist das Hecheln. Hierbei atmen Hunde sehr schnell und flach über die Nase ein und über das Maul wieder aus. Dies geschieht bis zu 300-mal pro Minute. Hecheln kann aber tatsächlich auch als Warnsignal verstanden werden:

Mehr dazu unter: Warum hecheln Hunde?

Doch warum strecken Hunde beim Hecheln die Zunge heraus?
Die Luft, die beim Hecheln über die Zunge wedelt, sorgt beim Verdunsten für zusätzliche Kälte. So wird die Körpertemperatur beim Hund direkt zweifach gedrosselt.

Bei Welpen ist die Körpertemperatur höher als bei ausgewachsenen Hunden.
Bei Welpen ist die Körpertemperatur höher als bei ausgewachsenen Hunden.  © 123rf/yana1303

Fieber beim ausgewachsenen Hund

Bei Welpen ist eine höhere Körpertemperatur nicht ungewöhnlich. Doch wie sieht es bei ausgewachsenen Hunden aus und wann sollte man reagieren?

Ab wann hat ein Hund Fieber?

39 Grad sind für Hunde eine ganz normale Körpertemperatur. Wird diese Gradzahl jedoch überschritten, sollten Hundebesitzer ihren Vierbeiner im Blick behalten. Um ausschließen zu können, dass der Hund Fieber hat, sollten mehrere Messungen am Tag erfolgen.

  • bis 39 Grad: normal
  • 39 bis 40 Grad: erhöhte Temperatur (nach Sport, Aufregung, bei Welpen ok)
  • ab 40 Grad: Fieber
  • ab 41 Grad: hohes Fieber (Lebensgefahr, Organversagen droht)
  • ab 42 Grad: sehr hohes Fieber (akute Lebensgefahr)
Spätestens beim Erreichen von 42 Grad Körpertemperatur sollte man seinen Hund sofort zu einem Tierarzt oder in eine Tierklinik bringen - besser noch schon bei 40 Grad Fieber.

Symptome bei Fieber

Neben einer erhöhten Temperatur gibt es noch weitere Anzeichen dafür, dass ein Hund Fieber haben könnte:

  • Schüttelfrost/Zittern
  • Antriebsschwäche, Müdigkeit
  • erhöhter Puls
  • sehr heiße Ohren
  • Hecheln
  • Verweigerung von Wasser und Nahrung
  • Durchfall

Achtung! Bei Krankheitssymptomen und Verdacht auf Fieber sollte man umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

Einen Hund mit Fieber sollte man am besten von einem Tierarzt untersuchen lassen.
Einen Hund mit Fieber sollte man am besten von einem Tierarzt untersuchen lassen.  © 123rf/masarik512

So misst man Fieber bei einem Hund

Das Fiebermessen bei einem Hund benötigt etwas Übung und Geduld. Im besten Fall führt man die Messung zu zweit durch. So kann einer das Fieberthermometer halten, während die andere Person den Hund streichelt und beruhigend mit ihm spricht.

Hier die Schritt-für-Schritt-Anleitung für richtiges Fiebermessen beim Hund:

1. Schritt: Die Spitze des Thermometers mit Vaseline befeuchten.

2. Schritt: Den Hundeschwanz anheben.

3. Schritt: Das Thermometer langsam und vorsichtig circa zwei Zentimeter tief einführen.

4. Schritt: Das Thermometer gut festhalten und beruhigend mit dem Hund sprechen.

5. Schritt: Die Dauer der Messung abwarten - variiert je nach Thermometer - und das Thermometer dann herausziehen.

Den Hund mit einem Leckerli abzulenken klingt zunächst nach einer guten Idee, kann jedoch im Zweifelsfall zu überraschenden Bewegungen führen.

Im Anschluss an das Fiebermessen lohnt es sich jedoch, den Hund mit einem Leckerli zu belohnen. So wird das Fiebermessen in Zukunft kinderleicht.

Tipp: Vor der Messung sollte der Hund keinen Sport treiben und keinem Stress ausgesetzt sein. Dadurch könnte das Ergebnis verfälscht werden. Auch die Raumtemperatur oder ein Spaziergang in der Sonne führen zu ungenauen Messdaten.

Fazit: Ein warmer Hund muss kein Fieber haben

Wenn der Hund sich beim Streicheln warm anfühlt, ist das noch kein Zeichen für Fieber. Bei Verdacht auf eine zu heiße Körpertemperatur beim Hund sollte man jedoch stets Fieber messen, um eine Krankheit ausschließen zu können.

Wer eine zu hohe Temperatur misst oder das Messe nicht selbst durchführen will oder kann, sollte im Zweifelsfall immer einen Tierarzt aufsuchen.

Titelfoto: 123RF/yacobchuk

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