Können alle Hunde schwimmen?

Sommer, Sonne, Badezeit – das gilt nicht nur für uns Menschen. Auch Hunde genießen es, im Wasser herumzutollen. Einige Rassen gelten sogar als richtig gute Schwimmer. Andere sind dagegen regelrecht wasserscheu.

Können Hunde von Natur aus schwimmen?

Einige Hunde, wie beispielsweise der Beagle, sind nicht unbedingt als wasserliebende Tiere bekannt, können das Schwimmen aber trotzdem erlernen.
Einige Hunde, wie beispielsweise der Beagle, sind nicht unbedingt als wasserliebende Tiere bekannt, können das Schwimmen aber trotzdem erlernen.  © 123rf/golfyinterlude

Der Freizeitspaß bringt bei heißen Sommertemperaturen nicht nur eine willkommene Abkühlung, sondern fördert gleichzeitig die Fitness, Ausdauer und Gesundheit unserer vierbeinigen Freunde.

Ob Hunde allerdings wirklich von ihrer Geburt an schwimmen können, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Hier gehen die Meinungen vieler Experten auseinander.

Fällt ein Hund in tiefes Gewässer, wird er vermutlich anfangen, rein instinktiv mit seinen Pfoten zu paddeln, um sich über Wasser zu halten. Das macht ihn jedoch längst nicht zu einem Schwimmer.

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Zudem gibt es auch je nach Rasse deutliche Unterschiede. Die einen Hunde können ein wenig besser schwimmen, die anderen etwas schlechter. Dann gibt es wiederum diejenigen, die es schlichtweg nicht wollen, ins Wasser zu gehen.

Erfahre im TAG24 Hunderatgeber, worauf bei schwimmenden Hunden geachtet werden sollte und welche Rassen sich für diese sportliche Aktivität besonders eignen und warum andere da so ihre Probleme haben.

Welche Hunde sind gute Schwimmer?

Bestimmte Hunderassen sind geborene Wasserratten, denen das Schwimmen sozusagen im Blut liegt. Einige Hunderassen wurden sogar extra dafür gezüchtet, um sich gut im Wasser bewegen und beispielsweise vom Jäger geschossene Beute daraus herbeibringen zu können.

Einige Beispiele für Hunde, die gut schwimmen können, sind:

  • Cocker Spaniel
  • Deutscher Schäferhund
  • Golden Retriever
  • Labrador
  • Neufundländer
  • Pudel
  • Setter
  • Spanischer Wasserhund
Bei all dem Spaß, den der Hund im Wasser auch haben mag, sollte nie vergessen werden, dass das Schwimmen für die Tiere sehr anstrengend sein kann und deshalb nicht übertrieben werden sollte.
Bei all dem Spaß, den der Hund im Wasser auch haben mag, sollte nie vergessen werden, dass das Schwimmen für die Tiere sehr anstrengend sein kann und deshalb nicht übertrieben werden sollte.  © 123rf/tacordes

Warum können Hunde schwimmen?

Folgende charakteristische bzw. körperliche Merkmale sind für einen gut schwimmenden Hund von Vorteil:

  • Dichtes, wasserabweisendes Fell: Es schützt die Tiere vor der Nässe und wärmt sie gleichzeitig.
  • Lange Beine: Damit können die Hunde bei ihren Schwimmbewegungen ausreichend Auftrieb erzeugen, um sich über Wasser zu halten.
  • Otterähnliche Rute: Die kräftige, am Ansatz sehr dicke und zur Spitze schmaler werdende Rute dient als Steuerelement bzw. Ruder.
  • "Schwimmhäute": Viele Hunde haben auffällige Häute zwischen den Zehen. Damit können sie ihre Pfotenfläche vergrößern und dadurch mehr Wasser verdrängen oder auch beiseiteschieben.

Welche Hunde können nicht schwimmen?

Es gibt da aber auch einige Rassen, die sich, selbst wenn sie es wollten, allein aufgrund ihres Körperbaus mit dem Schwimmen schwertun und deshalb für diese sportliche Betätigung benachteiligt sind.

Hunderassen mit einer kurzen Schnauze haben von jeher das Problem der Kurzatmigkeit. Außerdem haben sie Schwierigkeiten damit, ihre Nase über Wasser halten zu können. Sie müssen ihren Kopf so weit nach hinten biegen, dass sich der hintere Teil ihres Körpers nach unten senkt. Das kann sich zu einer lebensgefährlichen Situation für die Vierbeiner entwickeln.

Hunderassen mit kurzen Beinen und länglichem Körper können mit ihren Paddelbewegungen dagegen nicht den gleichen Auftrieb erzeugen wie ihre langbeinigen Artgenossen und deshalb nicht gut schwimmen.

Hunde, die sich eher weniger zum Schwimmen eignen, sind beispielsweise:

  • Basset
  • Boxer
  • Bulldogge
  • Chow-Chow
  • Corgi
  • Dackel
  • Mops
  • Pekingese

Wichtig: Hunde, die wasserscheu sind oder wegen ihrer körperlichen Besonderheiten nicht schwimmen können, sollten in der Nähe von Gewässern nicht unbeaufsichtigt gelassen werden.

Tipps zum Thema Schwimmen mit Hund

Ein Corgi kann aufgrund seiner kurzen Beine keine langen Schwimmstrecken zurücklegen. Mit einer Schwimmweste kann er jedoch trotzdem seinen Spaß im Wasser haben.
Ein Corgi kann aufgrund seiner kurzen Beine keine langen Schwimmstrecken zurücklegen. Mit einer Schwimmweste kann er jedoch trotzdem seinen Spaß im Wasser haben.  © 123rf/yosaimcharoen

Prinzipiell ist Schwimmen für den Hund eine gesunde Betätigung. Damit jedoch aus dem Spaß kein Ernst wird, gibt es hier einige Tipps zu beachten:

  • Vorsicht bei hohen Außentemperaturen: Gerade im Hochsommer kann der Badespaß zwar eine angenehme Abkühlung sein. Ist der Hund aber zu sehr erhitzt und springt ins kühle Nass, kann sich das negativ auf seinen Kreislauf auswirken und er einen Schock erleiden. Deshalb ist es besser, dass sich die Vierbeiner an einer flachen Stelle langsam an das kalte Wasser gewöhnen.
  • Verdauungspause nach dem Fressen: Direkt nach dem Füttern sollten Hunde, genauso wie wir Menschen, auch nicht schwimmen und rumtoben. Nach einer gewissen Ruhephase steht dem Vergnügen dann nichts mehr im Wege.
  • Wie lange können Hunde schwimmen? Dafür gibt es keine genaue Richtlinie. Viele Hunde kennen jedoch ihre eigenen Grenzen oft nicht und schwimmen weiter, obwohl ihre Kräfte schwinden. Wenn das Tier also sichtbar langsamer und angestrengter in seinen Bewegungen erscheint, sollte das Schwimmen unbedingt beendet werden.
  • Kein Zwang: Es gibt Hunde, die entweder schlechte Erfahrungen im Umgang mit Gewässern gemacht haben, sich gerade nicht fit genug fühlen oder schlichtweg kein Interesse daran haben, ins Wasser zu gehen. Darauf sollte unbedingt Rücksicht genommen und kein Tier zum Schwimmen gezwungen werden.
  • Vorsicht bei unbekannten Gewässern: Sprünge und Sprinte in unbekannte bzw. wilde Seen und Flüsse sollten aus mehreren Gründen möglichst vermieden werden. Zum einen kann sich unter der Wasseroberfläche eine nicht einschätzbare Strömung befinden, andererseits bergen Felsen sowie größere Steine und Äste eine Verletzungsgefahr.
  • Halsband ablegen: Vor allem in mit Schilf bewachsenen Teichen besteht die Gefahr, dass sich die Hundeleine darin verfängt oder sie sich zwischen den paddelnden Beinen verheddert und der Hund in Panik gerät. Um dem vorzubeugen, wird allen Hundebesitzern empfohlen, Halsband und Leine vor dem Schwimmen abzunehmen.
  • Schwimmhilfen: Besonders für die Hunderassen, die wegen ihres Körperbaus beim Schwimmen benachteiligt sind, aber dennoch das Wasser lieben, sowie für andere unerfahrene Hunde empfiehlt es sich, den Vierbeinern eine Schwimmweste anzulegen. Das gibt ihnen Sicherheit und sie können trotzdem ihren Spaß haben.

Fazit: Es gibt viele Hunde, die von Natur aus schwimmen können. Andere können oder wollen es gar nicht. Das sollte auf jeden Fall respektiert werden. Unbeaufsichtigt sollte dennoch kein Tier im Wasser herumtoben. Berücksichtigt man ein paar Tipps, steht dem Schwimmvergnügen nichts im Wege.

Titelfoto: 123rf/golfyinterlude

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