Davor haben Katzen richtig Angst!

Angst, der Instinkt zum Überleben in freier Wildbahn nimmt bei Katzen manchmal äußerst kuriose Züge an. Staubsauger, Flugzeuge und fremde Menschen sind vielen Katzen überhaupt nicht geheuer.

Aber nichts schlägt die Gurke :-). Aber was steckt bei Katzen hinter der großen Angst vor dem grünen Gemüse?

1. Katzen und Gurken - das lange grüne Gemüse des Grauens

Warum haben viele Katzen Angst vor einer Salatgurke?
Warum haben viele Katzen Angst vor einer Salatgurke?  © 123rf.com/liliyaf

Wer kennt sie nicht? Es kursieren zahlreiche YouTube-Videos, wie das ausgebuffte Herrchen klammheimlich die grüne Gurke des Schreckens hinter das ahnungslos fressende Tier drapiert.

Die Katze dreht sich um und zack gibt es kein Halten mehr: Angst und Schrecken stehen ihr förmlich ins Gesicht geschrieben. Viele Tiere erschrecken so extrem, sie springen in die Höhe und ergreifen sofort die Flucht vor der "grünen Gefahr".

Andere Katzen interessiert die Gurke gar nicht. Einige knabbern das gute Stück sogar an. Wie kann das sein?

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Schnell wurde die These laut, dass die ahnungslose Katze denke, sie habe es hier mit einer aufgerichteten Schlange zu tun und reagiere deshalb aus ureigenen Instinkten.

Möglich. Doch laut dem Wissenschafts-Portal Spektrum meinen Tierverhaltensmediziner, dass die Katzen einfach total überrumpelt davon sind, dass so plötzlich ein Gegenstand hinter ihnen liegt.

So schnell könnten sie nicht erfassen, ob die Gurke eine Gefahr darstellt. Da hüpfen die klugen Samtpfoten lieber erstmal zur Seite, bevor das "Gurkenmonster" angreifen kann.

Ihre Futterstelle ist ein sonst so sicherer Ort. Hier erwarten Katzen einfach keinen Angriff von unbekannten Objekten wie Killergurken.

Es wird absolut davon abgeraten, den eigenen Katzen dieses sichere Gefühl durch solche Spielereien zu nehmen. Was in einem Video tierisch lustig aussieht, ist in der Realität für das Tier sehr großer Stress.

Lest hier weiter, wenn Ihr wissen wollt, wovor Hunde so richtig Angst haben.

2. Staubsauger, Mixer und Raketen - zu laut für die feinen Ohren der Katzen

Am besten werden Katzen so früh wie möglich behutsam an laute Haushaltsgeräte gewöhnt.
Am besten werden Katzen so früh wie möglich behutsam an laute Haushaltsgeräte gewöhnt.  © 123rf.com/adiruch

Gefahren richtig zu erkennen, ist in der freien Natur eine Lebensversicherung für Katzen. Somit zählt die Angst zu den Instinkten, die für unsere Stubentiger absolut normal und wichtig sind.

Angstmacher können ganz verschiedene Formen annehmen. Katzen besitzen ein sehr sensibles Gehör. Wasserkocher und Waschmaschinen zählen nicht bei jeder Minka zu den heiß geliebten Haushaltsgeräten.

Plötzlich auftretende laute schrille Geräusche wie ein Mixer, Staubsauger oder Raketen verursachen den Miezen puren Stress.

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Eine Möglichkeit ist, die Katze den Staubsauger zuerst im ruhigen Zustand erkunden zu lassen und sie Schritt für Schritt an dieses laute Geräusch zu gewöhnen. Sie sollte auf jeden Fall die Chance haben, sich an einen sicheren Rückzugsort retten zu können.

3. Angst vor fremden Menschen

Jede Katze hat einen ganz eigenen Typ. Manche Miezen sind von vornherein etwas scheuer.
Jede Katze hat einen ganz eigenen Typ. Manche Miezen sind von vornherein etwas scheuer.  © 123rf.com/Mary Swift

Ob Freunde zu Gast sind oder der Besuch beim Tierarzt ansteht: Manche Katzen verlassen fluchtartig den Raum, sobald sie auch nur unbekannte Stimmen hören. Im schlimmsten Fall schlägt die Angst in aggressives Verhalten um.

Dürfen kleine Katzen die ersten drei Monate bei ihrer Katzenmama bleiben, erfahren sie Sicherheit und Geborgenheit.

Mit dem Schutz der Mutter machen sie ihre ersten Erfahrungen in unserer Welt und entwickeln ein ausgewogenes Verhältnis von Neugierde und Angst in unbekannten Situationen.

Schlechte Erfahrungen und eine fehlende Sozialisation mit Mensch und Tier, können den Samtpfoten das Leben unnötig schwer machen. Jetzt heißt es, viel Geduld aufbringen und der scheuen Katze ein gutes, sicheres Gefühl geben.

Frei von Stress soll sie eine positive Bestärkung und Belohnung erfahren und sich Schritt für Schritt aus ihrem Schneckenhaus heraustrauen. Bei schweren Angststörungen ist der Gang zum Tierpsychologen angeraten.

Titelfoto: 123rf.com/liliyaf

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