Katzen kämpfen: Wann solltest Du dazwischen gehen?

Wenn Katzen kämpfen, dann ist das meist schon von Weitem zu hören. Revierkämpfe zwischen Katzen können dabei gefährliche Folgen haben. Um Bisswunden und Infektionen zu verhindern, ist menschliches Einschreiten gefragt. Doch woran erkennst Du einen echten Kampf zwischen Katzen und wann solltest Du dazwischen gehen?

Ob die Katzen kämpfen oder nur zum Spaß miteinander raufen, kannst Du erkennen, wenn Du sie genauer beobachtest.
Ob die Katzen kämpfen oder nur zum Spaß miteinander raufen, kannst Du erkennen, wenn Du sie genauer beobachtest.  © 123RF/nilsjacobi

Zwei Katzen laufen stürmisch aufeinander zu, schlagen mit den Pfoten und wälzen sich gegenseitig auf dem Boden. Die Katzen kämpfen also miteinander, zumindest sieht es so aus. Doch nicht immer handelt es sich tatsächlich um einen echten Kampf. Es kann durchaus sein, dass die beiden vermeintlichen Streithähne eigentlich nur wild miteinander spielen.

Es gibt aber ein paar Anzeichen, an denen Du erkennen kannst, ob Katzen kämpfen oder ob es sich um eine Rangelei aus Spaß an der Freude handelt.

Handelt es sich um einen ernsthaften Kampf, so solltest Du wissen, wann und wie Du einschreiten solltest. Außerdem kannst Du mit einigen Tricks schon im Vorfeld dafür sorgen, dass sich die Katzen besser vertragen und miteinander auskommen.

Warum hat meine Katze Zoomies? Das kann dahinter stecken
Katzenratgeber Warum hat meine Katze Zoomies? Das kann dahinter stecken

Wie das funktioniert, erklärt Dir TAG24.

Mehr spannende Themen über Stubentiger findest Du im TAG24-Katzenratgeber.

Kampf oder Spiel? So erkennst Du, ob Katzen kämpfen.

Verspieltes Herumtollen und Jagen ist zwischen Katzen ganz normal und gehört zu ihrem Spieltrieb. Manchmal kann dieses Spiel aber auch eskalieren und in einen echten Kampf ausarten. Um herauszufinden, ob Katzen kämpfen oder nur miteinander spielen, solltest Du sie genau beobachten.

Die folgenden Hinweise helfen Dir dabei, das Verhalten der Stubentiger richtig einzuordnen:

1. Achte auf die Geräusche, wenn Katzen kämpfen.

Bevor es zu einem Kampf zwischen Katzen kommt, ist meist bereits ein feindseliges Fauchen, Knurren und Grollen zu vernehmen. Auch während dem Kampf äußern sie aggressive Laute, die klar auf einen Kampf hindeuten. Spielen Katzen hingegen miteinander, sind derartige Geräusche nicht zu hören.

Dass Katzen kämpfen wollen, erkennst Du an ihrem feindseligen Fauchen, der Stellung der Ohren und aggressiven Lauten.
Dass Katzen kämpfen wollen, erkennst Du an ihrem feindseligen Fauchen, der Stellung der Ohren und aggressiven Lauten.  © 123RF/nilsjacobi

2. Wenn Katzen kämpfen, nehmen sie diese Körperhaltung ein.

Wenn Katzen kämpfen, so kannst Du das auch an ihrer Körpersprache erkennen. Typisch ist z. B. eine nach hinten angewinkelte Stellung der Ohren. Die Körperhaltung ist steif, angespannt und weist ebenfalls darauf hin, dass die Katze gestresst ist.

Zudem neigen kämpfende Katzen ihren Körper nach hinten, während spielende Katzen den Körper nach vorne neigen.

3. Geweitete Pupillen sind ein Zeichen, dass Katzen kämpfen.

Ein weiteres Erkennungszeichen, dass Katzen kämpfen, sind ihre geweiteten Pupillen. Wenn Katzen Angst haben, bekommen sie große Augen und die Pupillen weiten sich. Aber auch bei der Jagd in der Dunkelheit weiten sich die Pupillen der Katze, damit sie ihre Beute besser sehen können.

Wird ihr Jagdtrieb geweckt, so wird die gleiche Reaktion hervorgerufen.

4. Wenn Katzen kämpfen, sträubt sich ihr Fell.

Der Gemütszustand einer Katze zeigt sich auch durch ihr Fell. Bei Gefahr plustert eine Katze ihr Fell auf, um größer und bedrohlicher zu wirken. Ihr Schwanz ist dabei ebenfalls wie eine Bürste gesträubt.

Außerdem stellt sie sich auf ihre Zehenspitzen und macht den berühmten Katzenbuckel.

5. Katzen kämpfen, wenn sie mit den Krallen zuschlagen.

Fährt eine Katze beim Schlagen mit den Pfoten ihre Krallen aus, ist das ein eindeutiges Zeichen für einen ernsthaften Kampf. Beim Spielen schlagen Katzen allein mit den Pfoten, ohne mit den Krallen zu versuchen den Artgenossen zu verletzen.

Kratzwunden solltest Du umgehend beim Tierarzt behandeln lassen, um eine mögliche Infektion zu vermeiden.

Achte darauf, ob die Katzen beim Schlagen mit den Pfoten die Krallen ausfahren. Wenn sie das tun, kannst Du sicher sein, dass die Katzen kämpfen.
Achte darauf, ob die Katzen beim Schlagen mit den Pfoten die Krallen ausfahren. Wenn sie das tun, kannst Du sicher sein, dass die Katzen kämpfen.  © 123RF/nilsjacobi

6. Wenn Katzen kämpfen, beißen sie heftig zu.

Auch wenn Katzen miteinander spielen, können sie sich gegenseitig beißen. Allerdings sind diese Art von Bisse nur gespielt und eher zärtlich gemeint.

Wenn die eine Katze gebissen wird und einen schmerzhaften Laut von sich gibt, dann weißt Du genau, dass es Zeit ist einzuschreiten und die Katzen auseinander zu treiben.

7. Katzen kämpfen, wenn sie sich nicht abwechselnd jagen.

Beobachte auch, ob sich die Katzen abwechselnd angreifen. Wenn nur eine Katze die andere jagt und auf der Katze liegt, zeigt sich klar, dass es sich hierbei um einen Kampf handelt, indem die eine Katze versucht, die andere zu dominieren.

Beim Spielen liegt mal die eine, mal die andere Katze oben auf und sie jagen sich auch gegenseitig.

Katzen kämpfen: Das ist jetzt zu tun

Wenn Du also feststellst, dass Deine Katzen in einen ernsthaften Kampf verwickelt sind, solltest Du in jedem Fall einschreiten, bevor sie sich gegenseitig Biss- und Kratzwunden zufügen. Deshalb solltest Du wie folgt vorgehen:

  • Verursache ein lautes Geräusch: Treibe die Katzen durch ein möglichst lautes Geräusch auseinander. Du kannst dazu zum Beispiel einmal stark in die Hände klatschen und laut "Hey" rufen. Pfeife mit den Fingern oder schnapp Dir eine Trillerpfeife, es kann auch helfen einmal kräftig mit dem Fuß aufzustampfen, um die beiden auseinander zu scheuchen.
  • Schaffe eine räumliche Trennung: Du kannst auch versuchen, durch einen griffbereiten Gegenstand wie z. B. ein Kissen oder einen Wäschekorb ein räumliches Hindernis zu schaffen. So können sich die beiden nicht weiter anfeinden und haben Gelegenheit sich zu beruhigen. Anschließend solltest Du die Krawallkatzen auch räumlich voneinander trennen.

Handelt es sich hingegen um eine kleine Rauferei, solltest Du nicht sofort dazwischen gehen. Kleine Streitereien zwischen Katzen sind vollkommen normal.

Dieses Verhalten dient ihnen dazu, um die Rangordnung zwischen ihnen klarzumachen. Zu Biss- und Kratzwunden sollten diese Rangeleien allerdings nicht führen.

Gerade junge Katzen kämpfen eher nicht miteinander, sondern rangeln nur, um zu spielen.
Gerade junge Katzen kämpfen eher nicht miteinander, sondern rangeln nur, um zu spielen.  © 123RF/smile19

Achtung: Versuche niemals, kämpfende Katzen mit bloßen Händen auseinander zu bringen. So riskierst Du nur selbst durch Kratz- und Bisswunden verletzt zu werden.

Tipps, um einem Kampf zwischen Katzen vorzubeugen

Damit Deine Wohnungskatzen friedlich miteinander auskommen, solltest Du einige Tipps beherzigen. So kannst Du als Katzenmama oder Katzenpapa schon im Voraus dafür sorgen, dass es erst gar nicht zu möglichen Streitereien oder gar einem Kampf zwischen Deinen Miezen kommt.

1. Tipp: Gleichgesinnte Katzen vertragen sich besser

Bevor Du Dir zwei Katzen zulegst, solltest Du Dir darüber bewusst sein, dass sich Katzen besser vertragen, wenn sie ein ähnliches Geschlecht, Alter und Verhalten haben. Eine alte ruhebedürftige Katze mit einem jungen verspielten Kater zu vergesellschaften ist also keine gute Idee. Denn da sind Konflikte vorprogrammiert.

2. Tipp: Kastration

Kastrierte Katzen sind weniger aggressiv, da ihr Hormonspiegel niedriger ist als von nicht kastrierten Katzen. In einigen Bundesländern ist es bereits Pflicht, Freigänger kastrieren zu lassen.

3. Tipp: Getrennte Katzenklos

Um das Konkurrenzverhalten Deiner Katzen abzubauen, ist es wichtig, dass jeder von ihnen ein eigenes Katzenklo zur Verfügung steht. Am besten ist es, wenn Du noch ein zusätzliches Katzenklo hast, sodass Deine Katzen für ihr Geschäft die freie Auswahl haben.

4. Tipp: Eigene Futternäpfe und getrennte Futterplätze

Fressen ist für Katzen eine überlebenswichtige Aufgabe. Damit kein Futterneid zwischen Deinen Katzen entsteht, solltest Du für jede Katze einen eigenen Napf für ihr Futter und Wasser bereitstellen. Außerdem ist es besser, wenn Deine Katzen ihr Fressen an getrennten Plätzen serviert bekommen. Katzen fühlen sich wohler, wenn sie in aller Ruhe für sich allein fressen können.

Damit es gar nicht so weit kommt, dass Katzen kämpfen, solltest Du im Vorfeld versuchen, Konfliktsituationen zu vermeiden, indem Du Deinen Stubentigern zum Beispiel getrennte Futternäpfe zur Verfügung stellst.
Damit es gar nicht so weit kommt, dass Katzen kämpfen, solltest Du im Vorfeld versuchen, Konfliktsituationen zu vermeiden, indem Du Deinen Stubentigern zum Beispiel getrennte Futternäpfe zur Verfügung stellst.  © 123RF/2002lubava1981

5. Tipp: Rückzugsmöglichkeiten schaffen

Wenn Du zwei Katzen in einem Haushalt hältst, sollte jede Katze ihren eigenen Rückzugsort haben. Das heißt, jede Katze braucht ihren persönlichen Schlafplatz, wo sie sich ungestört von den Strapazen des Tages erholen kann. Um ein Katzenkörbchen sollten sich die Katzen also nicht streiten müssen.

6. Tipp: Sorge Zuhause für eine friedliche Atmosphäre

Konflikte und eine dauerhaft schlechte Stimmung bei Dir Zuhause können sich auf die Tiere übertragen und somit zu Kämpfen zwischen den Katzen führen. Achte also auch darauf, dass die Harmonie zwischen Dir und Deinem Partner oder Deinen Mitbewohnern stimmt.

Fazit: Wenn Katzen kämpfen, solltest Du rechtzeitig einschreiten!

Es gibt also einige Dinge, die Du vorbeugend arrangieren kannst, um Konflikte zwischen Katzen gar nicht erst auflodern zu lassen. Wenn es dennoch zum Kampf zwischen Katzen kommt, dann solltest Du entscheidend eingreifen und die beiden für eine Weile räumlich voneinander trennen.

Wenn sich die Situation zwischen Deinen Katzen zunehmend zuspitzt und die beiden gar nicht mehr miteinander auskommen, kann eventuell ein Katzenpsychologe die letzte Rettung sein. Der Abschied von einer Katze sollte wirklich nur in Notfällen infrage kommen.

Titelfoto: 123RF/nilsjacobi

Mehr zum Thema Katzenratgeber: