Ist das ein Katzen-Liebesbiss oder warum beißt die Katze beim Schmusen?

Handelt es sich bei einem Katzen-Liebesbiss um einen Mythos oder gibt es ihn wirklich? TAG24 geht dieser Frage auf den Grund.

Der Liebesbiss einer Katze ist meist harmlos.
Der Liebesbiss einer Katze ist meist harmlos.  © 123rf/alie04

Katzen können ihre Besitzer aus verschiedenen Gründen beißen. So kann das z. B. als Spielaufforderung gesehen werden, aus Langeweile bzw. Stress erfolgen oder wenn eine empfindliche Stelle berührt wurde. Darüber hinaus können solche Katzenbisse auch eine Art Liebesbeweis darstellen.

Nicht immer lässt sich auf Anhieb feststellen, warum der geliebte Stubentiger plötzlich zubeißt. Deshalb sollte jede Situation für sich betrachtet und zugleich auf die Körpersprache des Vierbeiners geachtet werden.

Woran man einen Liebesbiss von Katzen erkennen kann und welchen Hintergrund er haben kann, verrät dieser Beitrag.

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Was steckt hinter dem Liebesbiss einer Katze?

Katzen-Liebesbisse unterscheiden sich von aggressiven Bissen.
Katzen-Liebesbisse unterscheiden sich von aggressiven Bissen.  © 123rf/vlmediauhd

Katzen zeigen ihre Zuneigung auf verschiedene Art und Weise, indem sie beispielsweise sehr anhänglich sind, friedlich auf dem Schoß des Frauchens bzw. Herrchens schlafen oder diese eben auch mal beißen.

Ein Liebesbiss kann demnach als eine Form der Kommunikation angesehen werden, mit der Katzen ihre Verbundenheit und Nähe einer Bezugsperson gegenüber zum Ausdruck bringen.

Sie handeln dabei aus einem Instinkt heraus, der auf das Paarungsverhalten von Katzen zurückgeführt werden kann. Während des Deckakts kommt es relativ häufig vor, dass die Tiere untereinander Bisse verteilen, was unter Umständen durchaus schmerzhaft für sie sein kann.

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Das Schmusen mit ihrem Besitzer könnte bei Katzen ähnliche Emotionen auslösen, die sie anhand von sanften Bissen äußern.

Katzen-Liebesbiss: Woran erkennt man ihn?

An und für sich handelt es sich bei Liebesbissen um harmlose, dezente Knabberei. Man kann sie daran erkennen, dass die Katze leicht mit ihren Zähnen in die Haut beißt, ohne dabei großen Druck auszuüben bzw. ihren Besitzer zu verletzen.

Die liebevoll gemeinte Geste, die vielleicht etwas kneift oder kitzelt, kann zudem mit wohligem Schnurren und kleinen Kopfstößen einhergehen.

Um solch einen Liebesbiss von einem echten, aggressiven Katzenbiss unterscheiden zu können, sollte man jedoch immer die gesamte Situation berücksichtigen.

Gut zu wissen: Nicht lieb gemeinte Bisse von Katzen sollte man nicht unterschätzen, wie der folgende Beitrag verrät:

Wie gefährlich sind eigentlich Katzenbisse?

Prinzipiell kann man davon ausgehen, dass eine augenscheinlich völlig entspannte Katze keinen Grund hat, aus böser Absicht zu beißen. Häufig kündigen sich echte Katzenbisse vorher an, sind deutlich intensiver und schmerzhafter. Deshalb sollten die Besitzer auf die Körpersprache bzw. andere Signale ihres Vierbeiners achten.

Bei folgenden Anzeichen sollte man lieber auf Abstand gehen:

  • Die Katze fängt an zu kratzen.
  • Man wird entschieden mit der Pfote weggedrückt.
  • Der Stubentiger peitscht mit seinem Schwanz um sich.
  • Das Tier legt seine Ohren an.
  • Die Katze macht einen Buckel oder stellt ihr Fell auf.

Wer die Grenzen seiner Katze erkennt, sie respektiert und gegebenenfalls mit der Streicheleinheit aufhört, wenn das Tier Unbehagen signalisiert, trägt bereits zu einem besseren Vertrauensverhältnis bei.

Hinweis: Katzen können ihre Besitzer aus mehreren Gründen attackieren und auch mal zubeißen. Aus welcher Motivation heraus sie dieses Verhalten zeigen, kann in folgendem Artikel nachgelesen werden:

Warum beißen Katzen in Füße und Hände?

Tipps zum Abgewöhnen der Liebesbisse

Will man seiner Katze das Beißen abgewöhnen, sollte man möglichst früh damit anfangen.
Will man seiner Katze das Beißen abgewöhnen, sollte man möglichst früh damit anfangen.  © 123rf/mstockagency

Auch wenn sich Katzen vielleicht etwas schwieriger als beispielsweise Hunde erziehen lassen, kann man ihnen bestimmte Regeln beibringen. Allein anhand der Stimmlage ihres Frauchens bzw. Herrchens können die sensiblen Tiere erkennen, ob ein gewisses Verhalten in Ordnung ist.

Möchte man seiner Katze Liebesbisse abgewöhnen, können folgende Schritte helfen:

  • Ein lautes "Au" in Verbindung mit einer kurzen Unterbrechung der Streicheleinheit, signalisiert dem Tier, dass die Knabberei unangenehm ist. Mit der Zeit lernt es, diese zu unterlassen.
  • Ist die Fellnase in Beißlaune, kann ihr ein Spielzeug angeboten werden, in das sie nach Herzenslust beißen und darauf herumkauen kann.
  • Mit einem gemeinsamen Spiel kann das Tier optimal abgelenkt werden.
  • Auch durch andere Beschäftigungsmöglichkeiten wie z. B. das Suchen nach Leckerlis kann eine Katze auf andere Gedanken gebracht werden.

Wichtig ist es, seiner Katze das liebevolle Beißen möglichst frühzeitig abzugewöhnen. Schließlich sollten Menschenhände nicht als Kaustangen herhalten müssen.

Achtung! Sollte man durch den Biss einer Katze doch verletzt worden sein, wird dazu geraten, einen Arzt aufzusuchen. Jener kann gegebenenfalls eine entsprechende Behandlung durchführen.

Fazit:

Katzen-Liebesbisse gibt es tatsächlich, sie sind also keineswegs ein Mythos. Vielmehr sind sie ein Zeichen dafür, dass eine Katze ihren Besitzern vertraut.

Wer beim Kuscheln mit seinem Vierbeiner leicht in den Finger gebissen wird, muss nicht unbedingt ein aggressives Verhalten dahinter vermuten.

Titelfoto: 123rf/alie04

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