Die letzten werden die ersten sein: In diesem Artikel sucht TAG24 das langsamste Tier der Welt. Welches Tier macht das Rennen um den ersten Platz - Schnecke, Faultier, Schildkröte?

Vielen wurde im Leben sicher schon vorgeworfen, man würde sich nur im Schneckentempo fortbewegen oder eine Tätigkeit in diesem ausführen. Ist diese Unterstellung passend oder werden die kleinen Weichtiere zu Unrecht verunglimpft?

Sagen wir mal so: Schnecken sind tatsächlich extrem langsam und ihr Ruf nicht verwunderlich. Allerdings sind sie nicht Spitzenreiter:

Auf Platz eins der langsamsten Tier der Welt ist nicht die Schnecke, sondern die Seeanemone.

Tierrekorde Kleinste Katze der Welt: Diese Munchkin-Katze hielt zuletzt den Rekord

Auf welchem Platz Schnecken landen, wie schnell sich ein Faultier bewegt und was der langsamste Fisch der Welt ist, erfährst Du jetzt.

Weitere tierische Höchst- und Meisterleistungen unter: Tierrekorde.

Welches sind langsamsten Tiere der Welt? Für diesen Titel kommen einige Tiere infrage. Natürlich haben sich auch die Schnecken einen Platz verdient - sogar zwei Exemplare schaffen es in dieses Ranking.

Daneben gibt es aber noch weitere Lebewesen, die sich quasi in Zeitlupe bewegen. Fangen wir mit dem Spitzenreiter an - der Seeanemone.

Langsamer noch als Schnecken sind (halb-)sessile Tiere. Ein sessiles Tier ist eins, das nicht in der Lage ist, sich zu bewegen und den Ort zu wechseln, aber trotzdem leben kann, wie zum Beispiel Muscheln, Schwämme und Korallen.

Die Seeanemone ist halb-sessil. Zwar ist sie imstande, den Ort zu wechseln, das macht sie aber nur selten unter besonderen Bedingungen. In der Regel wartet sie eher auf ihre Nahrung.

Vielleicht ist Dir gar nicht mal bewusst gewesen, dass sie sich überhaupt fortbewegen kann.

Das liegt daran, dass sie tatsächlich nur einen Zentimeter in einer Stunde zurücklegen kann, wie eine Studie per Zeitraffer-Fotografie herausfand. Dafür nutzt sie ihre Fußscheibe.

Die in Nordamerika verbreitete Bananenschnecke (Ariolimax coumbianus) ist eine Gattung von Nacktschnecken. Ihren Namen erhielt sie aufgrund ihrer häufig gelben Färbung mit braunen Flecken. Einige Exemplare sind jedoch auch grünlich bis bräunlich.

Je nach Art können sie ausgestreckt bis zu 25 Zentimeter lang werden. Der Fuß der Schnecke, die Abflachung des Körpers auf der Bauchseite, wird mithilfe des produzierten Schleims verschoben.

So bewegt sie sich rund 10 Zentimeter pro Stunde fort und wird daher häufig als das langsamste Tier der Welt bezeichnet.

Nicht zu Unrecht - unter bestimmten Bedingungen ist die Bananenschnecke das langsamste Tier der Welt.

Ein weiterer im Wasser lebender Bummler ist der Seestern. Viele kennen ihn vermutlich als an Korallen oder Steinen festsitzend, jedoch wandert er tatsächlich auch. Mit kleinen Füßen heftet er sich an der gewünschten Stelle fest und zieht den Körper hinterher.

Durchschnittlich einen Zentimeter pro Minute legt er so zurück, mit Höchstgeschwindigkeiten von 5 bis 8 Zentimetern pro Minute.

Trotz Fortbewegung an Land ist auch die gefleckte Weinbergschnecke (Cornu Aspersum) extrem langsam.

Mithilfe von UV-Farben und Fotografie im Zeitraffer wurden 450 Schnecken verfolgt und eine Höchstgeschwindigkeit von einem Meter pro Stunde gemessen.

Eine weitere Platzierung unter den langsamsten Tieren hat das Seepferdchen verdient. Da sie keine richtige Schwimmflosse haben, sind sie keine besonders guten Schwimmer.

Sie kommen daher nur auf eine Geschwindigkeit von 150 Zentimetern pro Stunde - das sind nur 2,5 Zentimeter pro Minute - weshalb sie klar zu den langsamsten Tieren der Welt gehören.

Das Dreifingerfaultier bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 0,24 km/h durch das Geäst dichter Baumkronen. Das sind nur vier Meter pro Minute - am Boden schafft es sogar nur 2,4 Meter pro Minute.

Mehr sind jedoch auch nicht nötig, da es keine Beute jagen muss. Es ernährt sich von Blättern, Zweigen und Blüten. Als Snack dienen die fettreichen Grünalgen, die sie in ihrem Fell züchten, welche gleichzeitig als gute Tarnung fungieren.

Ihren Namen verdienen sie, da sie im Energiesparmodus leben. Dies verdanken sie ihrem Stoffwechsel (einem der langsamsten Stoffwechsel unter allen Säugetieren), ihrer folglich langsamen Verdauung, dem geringen Nährstoffbedarf und täglich mindestens 15 Stunden Schlaf.

Von Schildkröten erwartet man bekanntermaßen eine gewisse Gemächlichkeit. Galapagos-Riesenschildkröten können aufgrund ihrer Masse gerade einmal knappe 400 Meter pro Stunde zurücklegen.

Die kleineren und leichteren Gopherschildkröten (Gopherus) sind mindestens genauso langsam, mit einer Geschwindigkeit von 0,21 bis 0,48 km/h sogar noch langsamer als Riesen-Galapagos-Schildkröten, und schaffen es ins Ranking.

Fazit:

Der Ausdruck "Schneckentempo" scheint berechtigt. Während die Liste mit Schnecke, Faultier und Schildkröte kaum Überraschungen birgt, kommt die Seeanemone als einziges sich selbst bewegendes, halb-sessiles Tier noch vor der Bananenschnecke und krönt das Ranking der langsamsten Tiere der Welt recht unerwartet.