Warum die Blumenerde stinkt und was man dagegen tun kann

Die Pflanzen und Töpfe stehen zum Umtopfen bereit, doch als Du den Sack Blumenerde aufreißt, kommt die Unsicherheit: Die Blumenerde stinkt - eignet sie sich wirklich noch für die Pflanzen oder ist sie schon verdorben?

Die neue Blumenerde stinkt? Das muss kein schlechtes Zeichen sein.
Die neue Blumenerde stinkt? Das muss kein schlechtes Zeichen sein.  © 123RF/sonjachnyj, 123RF/nitcharee18, Fotomontage

Dass die Erde selbst nicht blumig riecht, ist klar, aber wenn einem aus dem Sack Blumenerde ein beißender Gestank entgegenschlägt, fragt man sich schon, ob dieser normal ist. Schließlich handelt es sich bei diesem eindeutig nicht um den wohlig erdigen Geruch, den man erwartet.

Ein unangenehmer Geruch hat verschiedene Ursachen und spricht nicht sofort für qualitativ schlechte oder gar verdorbene und verschimmelte und somit ungeeignete Erde.

Warum müffelt die Blumenerde manchmal? Und was kann man tun, wenn neue Blumenerde stinkt? Antworten auf diese Fragen liefert TAG24.

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Warum frische Blumenerde stinkt

Bei der Frage nach der Ursache für den Gestank sollte man ganz von vorne anfangen und schauen, wobei es sich bei der Erde handelt. Verschiedene Inhalts- und Zusatzstoffe, gerade organische Materialien, können für unterschiedliche Gerüche verantwortlich sein.

Einige, um die es sich häufig in Blumenerde handelt, sind die folgenden:

  • Humus und Kompost: Beides enthält Mikroorganismen. Ein strenger Geruch, beispielsweise nach Gülle oder Ammoniak, deutet auf die Aktivität dieser hin, denn die Mikroorganismen leisten lediglich ihre Arbeit und bilden Nährstoffe für Pflanzen.
  • Hornmehl und Hornspäne: Stammen von Hörnern und Hufen und dienen als organischer Dünger.
  • Phytogrieß: Phytogrieß sind fermentierte Reste, die bei der Verarbeitung von Mais, Kartoffeln oder Getreide entstehen.
  • Guano: Guano ist ein Pulver aus den konzentrierten Exkrementen von Seevögeln, das als natürlicher Dünger verwendet wird.

Ist man sich der Inhaltsstoffe bewusst, überrascht es vielleicht wenig, dass die Erde nach dem Öffnen streng riecht. Ein übler Geruch nach Jauche oder Gülle ist also völlig normal.

Anders ist die Sache, wenn die Erde wirklich stark faul, verschimmelt und verwest riecht. Das kann zum Beispiel der Fall bei Zimmer- und Kübelpflanzen sein, die zu stark gewässert wurden. Entsteht eine Staunässe im Topf, kommt es schnell zu Fäulnis, was sich nicht zuletzt durch den Geruch bemerkbar macht.

Was Du tun kannst, wenn Blumenerde stinkt

Auch wenn Du jetzt weißt, dass der Geruch normal ist: Wenn neue Blumenerde stinkt, kann das ziemlich unerträglich sein. Hältst Du den Geruch nicht aus, kannst Du einige Tage vor der Verwendung die Tüte aufreißen und die Erde darin gegebenenfalls etwas auflockern. So kann sie etwas auslüften und ihren strengen Geruch verlieren.

Riecht die Erde jedoch stark faul, vermodert oder verwest, ist sie vielleicht verdorben. Dann solltest Du neue Erde besorgen.

Das gilt auch für stinkende Erde im Blumentopf oder -kübel. Riecht diese stark verwest, ist es Zeit, die Pflanze in neue Erde umzutopfen - bestenfalls in einen Topf mit Drainageschicht.

Wenn die frische Blumenerde stinkt, kannst Du sie zwei bis drei Tage auslüften lassen.
Wenn die frische Blumenerde stinkt, kannst Du sie zwei bis drei Tage auslüften lassen.  © 123RF/wirestock

Ein beißender Gestank neuer Erde heißt noch nicht, dass diese ungeeignet ist und entsorgt werden muss. Im Gegenteil: Der strenge Geruch spricht häufig für aktive Mikroorganismen in der Erde, die für wichtige Nährstoffe und gute Bedingungen für die Pflanze sorgen.

Titelfoto: 123RF/sonjachnyj, 123RF/nitcharee18, Fotomontage

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