8 Tipps: So bleiben Deine Schnittblumen viel länger frisch

Bekommt man Blumen geschenkt oder gönnt man sie sich sogar selbst, ahnt man naiverweise vielleicht noch nichts von der Enttäuschung drei Tage später, wenn diese dann Blätter abwerfen, die Köpfe hängen lassen und allgemein mitleiderregend und kläglich aussehen. Aber es gibt ein paar Tricks, wie man Schnittblumen frisch halten kann.

So sehen Blumen in der Vase oft nicht lange aus. Wie kann man Schnittblumen länger frisch halten?
So sehen Blumen in der Vase oft nicht lange aus. Wie kann man Schnittblumen länger frisch halten?  © Unsplash/Mitchell Maglio

Blumen können etwas Farbe ins Haus und in den faden Alltag bringen, doch auch wirklich nur so lange, wie sie auch gut aussehen. Das ist oft nicht sehr lange. Es kann doch aber nicht sein, dass Rosen, Tulpen und Co. schon nach nur wenigen Tagen in der Vase verkommen.

Es kursieren einige Hausmittel, um dieser Blumenalterung entgegenzuwirken, deren Effektivität anschließend geklärt wird.

Allerdings gibt es ein paar Dinge, die man beachten kann, dank welcher frisch haltende Hausmittel gar nicht mehr nötig sind.

Was Du machen kannst, um Schnittblumen länger frisch zu halten, erfährst Du hier.

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8 Tipps, wie Du Deine Schnittblumen frisch halten kannst

Blumen gekauft, Wasser in die Vase und fertig? Nicht ganz: Wenn Du Schnittblumen länger frisch halten möchtest, gibt es einige leicht umsetzbare Pflegehinweise zu beachten. Mit den folgenden Tipps sind zusätzliche, frisch haltende Hausmittel auch nicht mehr nötig.

Tipp 1: Zustand der Blumen beachten

Schon beim Kauf der Blumen solltest Du darauf achten, dass sie keine welken Blätter oder braune, faule Stellen haben. Je frischer Du die Blumen kaufst, desto länger halten sie sich in der Regel. Wenn Du einen längeren Heimweg vor Dir hast, kannst Du die Verkaufsperson zudem bitten, die Stiele in feuchtes Papier einzuwickeln.

Bei Schnittblumen aus dem eigenen Garten gilt es ebenso, die Blumen möglichst im besten Zustand zu schneiden. Das tust Du am besten morgens. Dann sind die Pflanzen am vitalsten und noch nicht von Sonne und Hitze strapaziert und gestresst.

Wenn Du Blumen kaufst, halte Ausschau nach welken Blättern und braunen Stellen, die auf Schädlinge hindeuten können.
Wenn Du Blumen kaufst, halte Ausschau nach welken Blättern und braunen Stellen, die auf Schädlinge hindeuten können.  © 123RF/Miranda Garside

Tipp 2: Unnötige Blätter entfernen

Bevor Du zur Vase greifst oder die Stiele zurückschneidest, entferne zuerst die unteren Blätter von den Stielen. Dadurch verhinderst Du, dass sie abfallen und faulen. Auch obere Blätter sollten gegebenenfalls entfernt werden, um eine übermäßige Verdunstung zu reduzieren und die Pflanze sich auf die Versorgung der Blüte konzentrieren zu lassen. Blumen, die von Letzterem profitieren könnten, sind Chrysanthemen und Rosen, aber auch die großblättrigen Sonnenblumen, Hortensien oder Flieder.

Tipp 3: Rückschnitt

Da eingetrocknete oder beschädigte Stiele nur schlecht Wasser aufnehmen, sollten die Schnitte frisch sein. Willst Du gekaufte Blumen frisch halten, solltest Du, bevor Du die Blumen in eine Vase stellst, circa drei Zentimeter des Stiels mit einem scharfen Messer abschneiden. Bei harten oder holzigen Stielen tust Du das am besten etwas schräg. Entgegen häufiger Annahmen macht man dies jedoch nicht, da über diesen Schnitt mehr Wasser aufgenommen wird, sondern da sich der Stiel einfacher und sauberer schneiden lässt. Anschließend sollte die Blume sofort ins Wasser, bevor Luft in die Leitungsbahnen eintreten kann.

Damit die Blumen nicht so aussehen, benötigen sie Wasser. Ist die Wasserzufuhr in irgendeiner Art behindert, fehlen schnell Nährstoffe und die Blume verwelkt.
Damit die Blumen nicht so aussehen, benötigen sie Wasser. Ist die Wasserzufuhr in irgendeiner Art behindert, fehlen schnell Nährstoffe und die Blume verwelkt.  © 123RF/alipost

Achtung: Benutze jedoch keine Schere. Diese kann den Stiel quetschen und die Leitungsbahnen zerstören oder beschädigen, was die Wasseraufnahme wiederum behindert.

Tipp 4: Ausreichend Platz in der Vase

Die Wasseraufnahme kann ebenfalls verhindert werden, wenn die Leitungsbahnen aufgrund eingequetschter Stängel blockiert sind. Daher sollte die Vase ausreichend Platz für alle Stiele aufweisen.

Tipp 5: Wasserversorgung

Dass das Wasser für die Blumen essenziell ist, sollte aus den vorherigen Punkten hervorgegangen sein. Dabei sollten aber drei Dinge beachtet werden. Zum einen muss das Wasser allgemein regelmäßig ausgetauscht werden, um eine Bakterienbildung zu vermeiden. Du solltest das Wasser also häufig, mindestens alle zwei bis drei Tage, komplett auswechseln.

Achtung: Reinige die Vase zusätzlich mit heißem Wasser und Spülmittel oder in dem Geschirrspüler. Kürze den Stiel anschließend wieder, bevor Du die Blumen zurück in die Vase stellst.

Richtig versorgen kannst Du Deinen Strauß übrigens mit lauwarmem Wasser. Je geringer der Unterschied zur Raumtemperatur, desto besser. Eine Ausnahme sind einige Frühblüher, zum Beispiel Narzissen und Tulpen, die auch kühleres Wasser vertragen können. Am besten eignet sich zudem abgestandenes oder Regenwasser, da es kalk- und nährstoffarm beziehungsweise -frei ist.

Auch die Menge ist entscheidend. In der Regel sollte die Vase zu einem Drittel gefüllt sein. Ist sie höher bis zum Rand gefüllt, können gerade weiche Stiele, beispielsweise bei Tulpen, schnell anfangen zu schimmeln. Daher ist es besser, lieber häufiger nachzugießen. Einzig Rosen haben dank ihres harten Stiels kein Problem mit einem hohen Wasserstand.

Besonders viel Wasser benötigen Blumen übrigens nach dem Schnitt.

Viel hilft nicht immer viel: Gerade Blumen mit weichem Stiel sollten nicht in zu hohem Wasser stehen, um ein Faulen der Stängel zu vermeiden.
Viel hilft nicht immer viel: Gerade Blumen mit weichem Stiel sollten nicht in zu hohem Wasser stehen, um ein Faulen der Stängel zu vermeiden.  © 123RF/artjazz

Tipp 6: Frischhaltemittel

Wenn Du Blumen kaufst, erhältst Du in der Regel ein Tütchen mit Nährstofflösung dazu. Das ist idealerweise eine Flüssigkeit, die Du in das Wasser in der Vase hinzugibst, kann aber auch ein Pulver sein. Dieses enthält oft Zucker und ein antibakterielles Mittel, das Keime bekämpfen soll, und sollte gleich mit dem ersten Wasser in die Vase gegeben werden.

Wie Du sehen wirst, kannst Du solche Frischhaltemittel für nach dem Wasserwechsel aber auch aus Hausmitteln selber machen.

Tipp 7: Richtiger Standort

Wenn Du Schnittblumen länger frisch halten möchtest, ist auch der Standort bedeutend. Dieser ist bevorzugt etwas kühler, jedoch frei von Zugluft. Die Vase sollte daher nicht unbedingt an einem sehr sonnigen Platz im Zimmer stehen. Auch ein Platz in Heizungsnähe sollte vermieden werden. Nachts kannst Du den Strauß zudem in kalte Räume, wie den Flur, die Garage oder den Schuppen stellen. Tulpen und einige andere Frühlingsblüher bevorzugen es nachts sogar draußen, sofern es nicht friert.

Unabhängig von der Ästhetik sollte man seine Blumen auch von Obst fernhalten, wenn man Blumen länger frisch halten möchte. Einige Früchte, wie zum Beispiel Äpfel, geben das Phytohormon Ethylen in der Luft frei, was die Reifung beschleunigen lässt und daher auch das Abblühen oder den Zerfall von Schnittblumen.

Für eine lang anhaltende Blumenpracht solltest Du die Vase nicht direkt neben eine Obstschale stellen.
Für eine lang anhaltende Blumenpracht solltest Du die Vase nicht direkt neben eine Obstschale stellen.  © 123RF/fujisl

Tipp 8: Blumenkombinationen

Nicht nur Obst, auch andere Blumen können die Blühkraft des Straußes beeinflussen. So vertragen sich bestimmte Pflanzenkombinationen nicht. Hyazinthen und Narzissen sollten zum Beispiel nicht ausnahmslos in der Vase mit anderen Blumen kombiniert werden, da sie einen Milchsaft produzieren, durch den andere Blumen zu welken beginnen.

Um diesen zu entschärfen, sollten die beiden daher vorerst isoliert in Wasser gestellt werden, wo sie den Saft verlieren, bevor sie für andere gefahrlos sind.

Blumen länger frisch halten mit Hausmitteln

Unter Einhaltung dieser Hinweise solltest Du Deine Blumen eine Weile frisch halten können. Wenn Du sie dennoch etwas aufputschen möchtest, gibt es ein paar Ansätze, mit Hausmitteln Schnittblumen frisch zu halten. Diese haben jedoch oft nur eine eingeschränkt positive Wirkung. Inwieweit oder unter welchen Bedingungen diese Mittel funktionieren, erfährst Du nun.

Kupfermünze

Die 1-, 2- und 5-Cent-Kupfermünzen wirken antibakteriell, weshalb sie im Wasser gegen Bakterien vorgehen sollen. In der Praxis haben sie aber nur einen sehr geringfügigen Einfluss auf die Lebensdauer und lohnen sich kaum, um Blumen frisch zu halten.

Zucker und Essig

Zucker sorgt für Energie und lässt auch Blumensträuße wieder frisch aussehen. Dieser positive Effekt ist jedoch nur von sehr kurzer Dauer, denn Zucker fördert auch die Bakterienbildung.

Zur Bekämpfung dieser sollte daher Essig als Säure hinzugegeben werden. Dazu gibt man ein bis zwei Esslöffel Zucker mit der gleichen Menge Essig in einen Liter Wasser.

Zitronensaft und Zucker

Es scheint, als kann man mit Hausmitteln Schnittblumen frisch halten. Zucker kann unter Umständen das Altern der schönen Blumenpracht etwas hinauszuzögern. Analog zum Essig eignet sich dementsprechend auch Zitronensaft. Ein paar Spritzer im Wasser sollen durch die Säure die Bakterien abtöten und das Wachstum dieser stoppen.

Dass Schnittblumen nach wenigen Tagen schon verwelken, muss nicht sein. Mit ein paar Tipps und etwas Aufmerksamkeit halten einige Sorten sogar über wenige Wochen.

Titelfoto: Unsplash/Mitchell Maglio

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