Tuning extrem: Warum Polizei diesen VW Golf GTI aus Verkehr zieht
Baumholder - Dass er seinen VW Golf GTI übermäßig getunt und dabei auch diverse Vorschriften missachtet hat, kommt einem Autofahrer aus Rheinland-Pfalz jetzt teuer zu stehen.
So hatte die Polizei am Mittwoch im Stadtgebiet von Baumholder (Landkreis Birkenfeld) im Rahmen der "Safety-Days" Verkehrskontrollen durchgeführt. Dabei war den Beamten der gepimpte GTI ins Auge gefallen.
Wie ein Polizeisprecher berichtet, wurden bei der folgenden Überprüfung sofort einige Modifikationen festgestellt; zunächst ein Überrollkäfig im Inneren, der in der Isofix-Halterung für den Kindersitz befestigt war, was nicht erlaubt ist.
Zudem bemerkten die Polizisten, dass in dem Wagen ein Luftfahrwerk - also ein "Airride"-System - verbaut war, mit dem man mittels einer elektronischen Fernbedienung die Fahrzeughöhe durch Hinzuführen oder Ablassen von Luft verändern kann.
Ein solcher Einbau ist zwar nicht unbedingt illegal, allerdings hatte der Golf-Fahrer laut Polizei das Einstellmodul vom Strom getrennt, sodass das System nicht mehr gesteuert werden konnte und der GTI konstant "tiefergelegt" war.
Manipulierte Abgasanlage macht Lärm wie ein Presslufthammer
Das führte dazu, dass Fahrer und Fahrzeug zu einer Prüfstelle mitgenommen wurden. Hier stellte der Prüfer dann noch weitere unzulässige Veränderungen fest, wie etwa die eingebauten verstellbaren Koppelstangen. Zudem waren die vorderen Reifen aufgrund der falschen Einstellungen bereits ziemlich verschlissen.
Zu gute Letzt war die nachgerüstete und eigentlich auch eingetragene Abgasanlage im Nachhinein so manipuliert worden, dass es durch die deaktivierte Schubabschaltung zu sehr lauten, sogenannten "Schubknallern" kommt.
Bei einer Geräuschpegelmessung wurden laut Polizei 106 Dezibel Standgeräusch festgestellt. Das entspricht in etwa der Lautstärke eines Presslufthammers.
Die Folgen für den Tuning-Freund: Zunächst wurde ihm die Weiterfahrt untersagt. Auch die Betriebserlaubnis für den GTI ist erloschen. Hinzu kommt ein Bußgeld im dreistelligen Bereich und mindestens ein Punkt in Flensburg.
Titelfoto: Bild-Montage: Polizeidirektion Trier

