Kinder in Gefahr: Fledermaus mit Tollwut tot in Kita entdeckt
Von Daniel Josling
Bad Lauchstädt - Schreckens-Nachricht für Eltern: Auf dem Gelände einer Kita in Bad Lauchstädt (Sachsen-Anhalt) ist eine mit Tollwut infizierte Fledermaus entdeckt worden. Wie der Landkreis Saalekreis mitteilte, wurde das Tier positiv auf das sogenannte European Bat Lyssavirus 2 (EBLV-2) getestet.
Alles in Kürze
- Tote Fledermaus mit Tollwut in Kita entdeckt
- 36 Kinder wurden als Vorsichtsmaßnahme geimpft
- Zehn Familien lehnten Impfung ab
- Keine Anzeichen für Infektion festgestellt
- Weitere Impfungen im Klinikum geplant

Nach Bekanntwerden des Falls in der Kita "Dino" im Ortsteil Milzau am vergangenen Freitag hatte das Gesundheitsamt die Eltern der betreuten Kinder informiert und eine vorsorgliche medizinische Behandlung empfohlen.
In Zusammenarbeit mit dem Carl-von-Basedow-Klinikum und dem Sanitätszug des Landkreises fand den Angaben zufolge am darauffolgenden Tag eine Impfaktion statt, bei der 36 Kinder geimpft wurden.
Zehn Familien lehnten die Impfung ab, neun weitere Kinder wurden bereits anderweitig versorgt. Die restlichen Eltern würden derzeit erneut kontaktiert, hieß es.
Anzeichen für eine Infektion seien bisher nicht festgestellt worden. Für eine vollständige Immunisierung seien weitere Impfungen notwendig. Nach erfolgter Rücksprache mit dem Klinikum und dem Gesundheitsamt sollen alle weiteren Impfungen im Klinikum geplant und durchgeführt werden.
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Tollwut kann tödlich verlaufen - Impfung schützt

Einigen Medienberichten zufolge soll die infizierte Fledermaus tagelang im Außenbereich der Kita sichtbar gewesen sein, bevor sie tot zu Boden fiel. Einige Kinder hätten das Tier demnach möglicherweise berührt.
Die genauen Umstände des Vorfalls werden derzeit durch die Fachaufsicht Kita im Jugendamt geprüft. Aktuell seien verschiedene Versionen des Geschehens im Umlauf.
Eine abschließende Bewertung werde erst nach Abschluss der internen Prüfung erfolgen.
Tollwut ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) eine Virusinfektion, die durch den Kontakt mit infizierten Tieren - etwa durch Bisse, Kratzer oder über Schleimhäute - auf den Menschen übertragen werden kann.
Ohne rechtzeitige Behandlung verläuft die Krankheit in der Regel tödlich. Eine sogenannte Postexpositionelle Impfung kann jedoch auch nach einer möglichen Ansteckung einen zuverlässigen Schutz bieten, solange noch keine Symptome aufgetreten sind.
Titelfoto: Bildmontage: Goethestadt Bad Lauchstädt, 123RF/chewintum