Pflegekräfte in Sachsen-Anhalt erhalten mehr Geld

Von Inga Jahn

Magdeburg/Berlin - Dringend gesuchte Pflegekräfte werden in Sachsen-Anhalt besser bezahlt.

Die durchschnittlichen Stundenlöhne sind im Vergleich zum Vorjahr um knapp 1,50 Euro gestiegen. (Symbolbild)
Die durchschnittlichen Stundenlöhne sind im Vergleich zum Vorjahr um knapp 1,50 Euro gestiegen. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

Die durchschnittlichen Stundenlöhne sind im Vergleich zum Vorjahr von 22,02 auf 23,53 Euro gestiegen, wie Daten des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) ergeben.

Er vertritt auch die Pflegekassen und legt jährlich eine Berechnung der Löhne vor.

Verbandschef Oliver Blatt sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Pflegekräfte können sich insgesamt darauf verlassen, dass sie fair bezahlt werden."

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Was für sie gut sei, habe aber auch eine Kehrseite. "Infolge der Lohnanpassungen werden die Eigenanteile der Pflegeheimbewohner erneut deutlich steigen."

Die Politik müsse endlich Wege aufzeigen, um höhere Belastungen zu begrenzen.

Durchschnittlich 100 Euro Mehrkosten

Seit 2022 dürfen Pflegekassen Versorgungsverträge nur mit Heimen schließen. (Symbolbild)
Seit 2022 dürfen Pflegekassen Versorgungsverträge nur mit Heimen schließen. (Symbolbild)  © Sebastian Willnow/dpa

Nach Schätzung des GKV-Verbands dürften die Lohnzuwächse die Eigenanteile nun um durchschnittlich 100 Euro pro Monat steigen lassen – wovon im Schnitt 30 Euro über Entlastungszuschläge aufgefangen werden, die die Pflegekassen je nach Dauer des Heimaufenthalts gewähren.

Bei der Pflegeversicherung dürfte dies zu Mehrausgaben von rund 260 Millionen Euro im Jahr führen.

Hintergrund ist, dass die Pflegeversicherung, im Unterschied zur Krankenversicherung, nur einen Teil der Kosten für die Pflege und Betreuung trägt.

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Die Personalkosten fließen hier maßgeblich ein, und seit 2022 dürfen die Pflegekassen Versorgungsverträge nur noch mit Heimen schließen, die nach Tarif oder tarifähnlich zahlen.

Für Bewohner kommen noch Zahlungen für Unterkunft und Verpflegung, Investitionen in den Heimen und Ausbildungskosten hinzu.

Über einen Euro mehr

Das aktuelle Lohnniveau ermittelt der GKV-Spitzenverband auf der Basis eines gesetzlichen Auftrags jeweils zum Stand Ende Oktober. Demnach bekommen Pflegehilfskräfte ohne Ausbildung in Sachsen-Anhalt nun im Schnitt 20,33 Euro pro Stunde, 1,29 Euro mehr als 2024. Bei Assistenzkräften mit mindestens einjähriger Ausbildung lag die Bezahlung bei 22,30 Euro (+1,66 Euro) und bei Pflegefachkräften 26,87 Euro (+1,57 Euro).

Für die Berechnung wurden 11.300 Meldungen tarifgebundener Einrichtungen erhoben und ausgewertet. Nicht tarifgebundene Einrichtungen müssen seit 2022 die Höhe ihrer Vergütungen auf das jeweilige regionale Niveau anpassen.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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