361 Meter lang, viel Stahl und Beton: Diese Riesenbrücke ist nur ein Provisorium

Grimma - Das sieht ja schon fast aus wie eine Brücke: Während der Verkehr auf der A14 ruhig über die alte Autobahnbrücke fließt, sind nebenan die Arbeiten für den Stahlüberbau, auf dem die Fahrbahn der Behelfsbrücke ruhen soll, abgeschlossen. Jetzt werden die Fahrbahnplatten eingebaut. Ein Besuch auf der Baustelle.

Bevor die A14-Brücke über die Mulde für die Sanierung gesperrt werden kann, wird direkt daneben eine Behelfsbrücke errichtet.
Bevor die A14-Brücke über die Mulde für die Sanierung gesperrt werden kann, wird direkt daneben eine Behelfsbrücke errichtet.  © Ralph Kunz

Gerade lädt ein Laster die einzelnen Platten inklusive Stahlarmierung ab, die aus einem Betonwerk in Chemnitz stammen. Einige wenige sind schon eingebaut.

Bernd Urbank (61) lässt seinen Blick über die rund 361 Meter lange Stahlkonstruktion schweifen und zeigt auf die bereits eingebauten Platten. "Darauf kommt dann die Betonfahrbahn", sagt der Projektleiter der DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH).

Waren für den Vorschub der Stahlkonstruktion rund 30 Mitarbeiter vor Ort, sind jetzt 20 bis 25 Arbeiter - aus anderen Gewerken allerdings - auf der Baustelle beschäftigt.

Jugendliche fahren über Feld, plötzlich fängt Auto Feuer - elf Verletzte
Sachsen Jugendliche fahren über Feld, plötzlich fängt Auto Feuer - elf Verletzte
Salbei-Ernte in Freital gestartet - mit einem Jubiläum
Sachsen Salbei-Ernte in Freital gestartet - mit einem Jubiläum

Überall herrscht geschäftiges Treiben. Auch unter der Brücke. Dort sind die Fundamente für die neue Brücke bereits gegossen. Während dabei alles reibungslos verlief, traten beim Korrosionsschutz für den Stahlüberbau Probleme auf, erzählt Urbank.

Gab es dafür bisher exakte Vorschriften, wurden diese Bedingungen geändert.

Die neue Brücke nimmt Gestalt an. Derzeit werden die Fahrbahnböden verbaut.
Die neue Brücke nimmt Gestalt an. Derzeit werden die Fahrbahnböden verbaut.  © Ralph Kunz
Bernd Urbank (61) von der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH leitet das Projekt.
Bernd Urbank (61) von der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH leitet das Projekt.  © Ralph Kunz

Brückenbauer sind voll in der Zeit und im Budget - bis jetzt

Nach der Sanierung der A14-Brücke (links) wird der Behelfsbau (rechts) wieder verschwinden.
Nach der Sanierung der A14-Brücke (links) wird der Behelfsbau (rechts) wieder verschwinden.  © Ralph Kunz

Ziel der Maßnahme: Künftig soll der mehrphasige "Anstrich" nicht mehr 50, sondern 100 Jahre halten. Die Erfahrungen, die mit den neuen Werkstoffen auf der Muldebaustelle gemacht wurden, sollen nun in die bundesweit gültige Zusatzverordnung einfließen.

Im Baubüro, einem Container in der Nähe der Autobahnabfahrt Grimma, erläutert Urbank, wie es weitergeht. "Sobald die Fahrbahn hergestellt ist, wird der Verkehr im Sommer 2026 auf die dann fertiggestellte Behelfsbrücke verlegt."

Anschließend wird die jetzige Autobahnbrücke abgebrochen und an deren Stelle die neue gebaut. "Bis jetzt sieht es so aus, als würden wir uns in unserem Budget von 80 Millionen Euro bewegen können", sagt Urbank vorsichtig.

Dreiste Kabeldiebe legen Hainewalder Ampel immer wieder lahm
Sachsen Dreiste Kabeldiebe legen Hainewalder Ampel immer wieder lahm
Für Freizeitsportler: Immer mehr Schulen in Sachsen öffnen Sportanlagen
Sachsen Für Freizeitsportler: Immer mehr Schulen in Sachsen öffnen Sportanlagen

Auch der Zeitplan stimmt. Ende 2028 soll die neue Brücke dann befahrbar sein.

Titelfoto: Bildmontage: Ralph Kunz

Mehr zum Thema Sachsen: