Ärger mit Techno-Partys in der Königsbrücker Heide: Polizei rückt regelmäßig aus

Von Simona Block

Görlitz/Kamenz - In der Königsbrücker Heide gibt es nach Polizeiangaben regelmäßig Ärger mit Techno-Partys. In dem Wald nordöstlich von Dresden, wo am vergangenen Sonntag eine junge Frau getötet wurde, feiern seit Jahren regelmäßig junge Leute nachts mit lauter Musik.

In einem Waldstück bei Laußnitz in Ostsachsen haben Polizeibeamte die Leiche einer 21-Jährigen gefunden.
In einem Waldstück bei Laußnitz in Ostsachsen haben Polizeibeamte die Leiche einer 21-Jährigen gefunden.  © Robert Michael/dpa

Am vergangenen Sonntagmorgen lösten Polizisten dort zwei solcher Veranstaltungen mit insgesamt 200 jungen Menschen auf - nicht weit entfernt entdeckten sie danach die Leiche einer 21-Jährigen.

Nach dem Tod der jungen Frau, die Stichverletzungen aufwies, nahmen Polizisten in der Nähe einen tatverdächtigen Jugendlichen (16) fest. Die Mordkommission ermittelt wegen Totschlags - und prüft auch einen Zusammenhang zu den Partys.

Eine Sprecherin der zuständigen Polizeidirektion Görlitz sagte, die Königsbrücker Heide zwischen Laußnitz und Ottendorf-Okrilla werde im Frühjahr und Sommer meist an den Wochenenden zum Party-Ort. Bisher sei das nur ein Ärgernis für Bewohner angrenzender Siedlungen gewesen.

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Die Veranstaltungen seien grundsätzlich nicht angemeldet, erst durch Hinweise oder Anzeigen von Anwohnern würden sie bekannt. Wegen der Vegetation und der Geländetopografie seien die Treffen mitunter nur schwer zu finden. "Von vornherein zu verhindern sind derartige Techno-Partys nicht", sagte die Polizeisprecherin.

Feierende kommen motorisiert und meist aus Umgebung

Laut Angaben der Polizei kommt es in der Königsbrücker Heide regelmäßig zu Problemen wegen Techno-Partys.
Laut Angaben der Polizei kommt es in der Königsbrücker Heide regelmäßig zu Problemen wegen Techno-Partys.  © Robert Michael/dpa

Nach Erkenntnissen des Kamenzer Polizeireviers reisen die Feiernden zu den Wald-Partys mit dem Auto und vor allem aus Dresden und umliegenden Landkreisen an.

Die Spanne reiche von einer Handvoll Personen bis zu Hunderten, die Ausstattung der Events von "sehr spartanisch" mit kleiner Musikanlage bis zu mobilen Profi-Sets. Immer wieder beschweren sich Anwohner wegen Ruhestörung, eine Einsatzstatistik dazu gebe es nicht.

Die Lärmquelle zu lokalisieren, das sei vor allem bei Dunkelheit in den großen Waldgebieten schwierig, sagte die Polizeisprecherin. Gelinge es, würden die Verursacher aufgefordert, die Lautstärke zu drosseln. Beamte lösen aber auch Veranstaltungen auf, erteilen Platzverweise und Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten.

Titelfoto: Bildmontage: Robert Michael/dpa, Robert Michael/dpa

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