Bautzner Neonazi bei IT-Firma angestellt: Hatte er Zugang zu sensiblen Daten?

Bautzen - Pöbeln, drohen, Daten verwalten? Bis vor Kurzem arbeitete der Bautzner Neonazi Dan Odin W. (20) für das Unternehmen "mediakom". Eine Firma, die unter anderem für die SPD und diverse Gewerkschaften Geschäftsprozesse übernimmt. Die linksradikale Gruppierung "Antifa Elbflorenz" machte das öffentlich und befürchtete, der Rechtsextremist könnte Zugriff auf Daten politischer Gegner erlangt haben. Die Firma widerspricht.

Neonazi Dan Odin W. (20) ist als Anführer der Anti-CSD-Demos in Bautzen bekannt.
Neonazi Dan Odin W. (20) ist als Anführer der Anti-CSD-Demos in Bautzen bekannt.  © Eric Hofmann

In Bautzen ist Dan Odin W. mittlerweile stadtbekannt, gilt als Gesicht der Schreidemos gegen den "Christopher Street Day" und Kopf der Jugendgruppe "urbs.turrium", die unter anderem nachts bedrohlich vor der Redaktion der Lokalzeitung posierte.

Im Berufsleben war er bis vor Kurzem Sachbearbeiter der IT-Firma "mediakom": "Die benannte Person ist nicht mehr in unserem Unternehmen tätig", erklärt Geschäftsführer Christopher King (41).

Aus datenschutzrechtlichen Gründen könne er nichts zu den Umständen der Trennung sagen. Allerdings habe man die Sensibilisierung bei Neueinstellung gestärkt, da Extremismus keinen Platz im Unternehmen habe.

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"Der ehemalige Mitarbeitende hatte zu keinem Zeitpunkt Zugriff auf Daten der genannten Kunden und Organisationen", beruhigt King.

"Die genannten Kunden und Organisationen betreuen wir ausschließlich in unserem an zwei bayerischen Standorten angesiedelten Geschäftsbereich Output Solutions." Nur Mitarbeiter, die einen konkreten Auftrag bearbeiten, hätten auch Zugriff auf die Daten.

Titelfoto: Eric Hofmann

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