Buhlen um Rüstungs-Deals: Wirtschaftsminister stattet Sachsens Waffenschmieden Besuch ab

Dresden - Die Botschaft war eindeutig: Wir können auch Rüstung! Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter (51, SPD) hat auf einer Besuchstour bei Unternehmen der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie für mehr Investitionen in diesem Bereich geworben.

Verteidigung und Wehrhaftigkeit sind derzeit heiß diskutierte Themen - auch in Sachsen (im Foto: eine Fernbedienbare Waffenstation).  © IMAGO/Bihlmayerfotografie

Der Hintergrund ist klar: Der Freistaat Sachsen möchte von den in Aussicht gestellten Milliarden-Investitionen des Bundes für die Verteidigung profitieren.

Im Fokus stehen Neuansiedlungen, aber auch Aufträge für bestehende Unternehmen und Start-ups.

"Wenn wir als ostdeutsches Bundesland zögern oder ablehnen, werden diese Investitionen anderswo in Deutschland getätigt", so Panter. Damit gingen neue Arbeitsplätze, Innovationen und industrielle Wertschöpfung verloren. Panter: "Ich halte das für fahrlässig."

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Der Politiker besuchte am Mittwoch vier Unternehmen, die im Freistaat bereits im Bereich Verteidigung und Sicherheit produzieren.

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Panter besucht MWK Defence in Königswartha

Die MWK Defence GmbH (Königswartha) fertigt ganze Anlagen für die Bundeswehr sowie die wehrtechnische Industrie im In- und Ausland und setzt Panzerketten instand.

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Ein Blick in die Hallen der MWK Defence GmbH in Königswartha. Das Unternehmen fertigt ganze Anlagen u.a. für die Bundeswehr.  © Sebastian Willnow/dpa

Fallschirme aus Seifhennersdorf: Panter bei Spekon

Die Spekon GmbH (Seifhennersdorf) stellt u.a. Fallschirmsysteme her, mit denen sie weltweit zu den Branchenführern gehört.

Serdar Kaya (r.), Geschäftsführer bei SPEKON in Seifhennersdorf. Er bekam am Mittwoch Besuch von Wirtschaftsminister Panter.  © Sebastian Willnow/dpa
Panter in der Produktion von SPEKON. Der Fallschirmspezialist ist weltweit führend.  © Sebastian Willnow/dpa

Sachsens Wirtschaftsminister auch in Wilsdruff und Dresden

Gemeinsam mit Torsten Freudenberg, Geschäftsführer der PMG Precision Mechanics Group GmbH, begutachtete Panter unter anderem ein Gehäuse für eine Dämpfungseinheit, die ab 2040 in dem Nachfolger des "Leopard 2"-Panzers verbaut werden soll.  © Robert Michael/dpa

Die PMG Precision Mechanics Group (Wilsdruff) ist auf Präzisionsbauteile für Kunden aus den Industriebereichen Luftfahrt, Raumfahrt und Defence spezialisiert.

Rohde & Schwarz (Dresden) bietet Systemlösungen für Funkkommunikation und Radar sowie Hochsicherheits-Netzwerk- und Cybersicherheitslösungen an.

Panter wirbt für offene Diskussion über Verteidigungsindustrie

Panter warb dafür, die Diskussion über die Verteidigungsindustrie offen zu führen. "Unsere Freiheit braucht Sicherheit. Und diese Sicherheit muss sichtbar sein. Deshalb bin ich überzeugt: Deutschland muss verteidigungsfähig werden - auch wirtschaftlich."

Bedenken nehme er ernst. Aber keine Industrieansiedlungen seien keine Alternative, betonte Panter.

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