Cash ade? Sachsen-Politiker warnt vor bargeldlosem Zeitalter

Dresden/Chemnitz - Zahlen wir bald nur noch mit Karte - und nicht mehr mit Bargeld? Genau davor warnt Nico Rudolph (36, BSW) - und hakte bei der sächsischen Landesregierung nach. Die Antwort aus Dresden brachte ihn richtig auf die Palme!

Einfach, schnell und sicher: Viele Sachsen zahlen Einkäufe, Restaurantbesuche und Co. mit der Karte. Dennoch sollten weiterhin Bargeldzahlungen akzeptiert werden, sagen Kritiker.
Einfach, schnell und sicher: Viele Sachsen zahlen Einkäufe, Restaurantbesuche und Co. mit der Karte. Dennoch sollten weiterhin Bargeldzahlungen akzeptiert werden, sagen Kritiker.  © Sina Schuldt/dpa

Der BSW-Politiker wollte von der Sachsen-Regierung wissen, wie viele Geldautomaten es im Freistaat gibt, dazu die Anzahl der Unternehmen, die mittlerweile nur noch auf Kartenzahlung setzen.

Eine konkrete Antwort gab es allerdings nicht. Der Grund: Die Staatsregierung habe keine Daten dazu, darüber hinaus sei sie für diese Thematik nicht verantwortlich.

Was den BSW-Politiker besonders ärgert: Die Sachsen-Regierung plant keine Schutzmaßnahmen gegen ein mögliches Bargeld-Aus.

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Rudolph, der auch im Chemnitzer Stadtrat sitzt, schimpft: "Bargeld ist gesetzlich geschützt - aber die Staatsregierung schaut weg, wenn es aus unserem Alltag verschwindet."

Tatsächlich wird in Sachsen immer mehr auf die Geldkarte gesetzt. So können Kunden unter anderem bei einem Bäcker in Leipzig nur noch elektronisch bezahlen. In Chemnitz akzeptieren auch immer mehr Lokale nur noch Kartenzahlung.

Ein beunruhigender Trend, findet Rudolph: "Ob in Bäckereien, Geschäften oder im ÖPNV - immer mehr Menschen können nicht mehr mit Bargeld zahlen. Das ist nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit, sondern betrifft Krisensicherheit, Datenschutz und den Schutz vor digitalem Zugriff."

Das Café "Dreamers" in Chemnitz akzeptiert seit Kurzem nur noch Kartenzahlungen.
Das Café "Dreamers" in Chemnitz akzeptiert seit Kurzem nur noch Kartenzahlungen.  © Ralph Kunz
Nico Rudolph (36, BSW) sorgt sich vor einem bargeldlosen Zeitalter.
Nico Rudolph (36, BSW) sorgt sich vor einem bargeldlosen Zeitalter.  © Maik Börner

BSW-Politiker sauer auf EU-Gesetz: "Nächster Schritt in Richtung Bargeldabschaffung"

Ab 2027 führt die EU eine Bargeldobergrenze von 10.000 Euro ein. Bedeutet: Wer mehr als diesen Betrag in bar bezahlen möchte, darf das nicht mehr tun. Ausgenommen davon sind allerdings Käufe zwischen zwei Privatpersonen. (Symbolbild)
Ab 2027 führt die EU eine Bargeldobergrenze von 10.000 Euro ein. Bedeutet: Wer mehr als diesen Betrag in bar bezahlen möchte, darf das nicht mehr tun. Ausgenommen davon sind allerdings Käufe zwischen zwei Privatpersonen. (Symbolbild)  © Monika Skolimowska/dpa

Besonders kritisch sieht der Landtagsabgeordnete die EU-weit geltende Bargeldobergrenze von 10.000 Euro ab 2027 - diese soll vor allem Geldwäsche und Terrorismus bekämpfen.

Doch Rudolph mahnt: "Diese Grenze ist der nächste Schritt in Richtung Bargeldabschaffung. Wer glaubt, dass es dabei bleibt, irrt sich."

Der BSW-Politiker fordert daher den Freistaat auf, sich mehr für Bargeld einzusetzen. "Wir müssen sicherstellen, dass Bargeld als gesetzliches Zahlungsmittel überall angenommen wird und die Versorgung in Stadt und Land gesichert bleibt."

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Und weiter: "Die Bürger dürfen nicht schleichend in ein rein digitales Bezahlsystem gedrängt werden."

Titelfoto: Bildmontage: Sina Schuldt/dpa, Ralph Kunz, Maik Börner

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