Schlamm-Alarm am Schwarzbach: Alle Fische tot?

Elterlein - Der Anglerverein Erzgebirge befürchtet ein Fischsterben in Elterlein. Die Angler wettern gegen Bauarbeiten an einem Wasserlauf, der in den Schwarzbach mündet, wo die Pächter Bachforellen im Wert von mehreren Tausend Euro ausgesetzt haben.

Frank Schreier (60), Vorsitzender des Anglerverbandes Erzgebirge Elterlein, zeigt den eingeschwemmten Lehm im Schwarzbach.
Frank Schreier (60), Vorsitzender des Anglerverbandes Erzgebirge Elterlein, zeigt den eingeschwemmten Lehm im Schwarzbach.  © Uwe Meinhold

"Während der Bauarbeiten wurde viel roter Lehm in den Schwarzbach gespült. Die feinen Partikel verstopfen die Kiemen, wodurch die empfindlichen Bachforellen ersticken. Vermutlich wurde der gesamte Fischbestand ausgelöscht", befürchtet Frank Schreier (60), Vorsitzender des Anglervereins.

"Auch die Kiesbänke, die die Fische zum Laichen benötigen, sind mit Lehm bedeckt."

Ursache des Ärgers sind Arbeiten an einem seitlichen Zufluss des Schwarzbachs, der auch das Oberflächenwasser aus dem Gewerbegebiet aufnimmt.

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"Beim Hochwasser 2021 wurden weite Teile des Abschnitts zerstört. Die Wiederherstellung wurde mit entsprechenden Auflagen genehmigt", teilt der Zwönitzer Bürgermeister Wolfgang Triebert (55, CDU) mit, dessen Verwaltung die Baumaßnahme koordiniert.

Bachforellen reagieren empfindlich auf verunreinigte Gewässer.
Bachforellen reagieren empfindlich auf verunreinigte Gewässer.  © Imago/Blickwinkel

Anglerverein Erzgebirge befürchtet Verlust von mehreren Tausend Brutfischen

Während der Bauarbeiten an diesem Entwässerungsgraben wurde im Lehm gebaggert.
Während der Bauarbeiten an diesem Entwässerungsgraben wurde im Lehm gebaggert.  © Uwe Meinhold

"Ein übermäßiger Sedimenteintrag ist uns bislang nicht angezeigt worden. Sollte eine schuldhafte Handlung zu einem Fischsterben geführt haben, könnte der Anglerverein versuchen, Schadensersatz geltend zu machen."

Der Verein fürchtet den Verlust von mehreren Tausend Brutfischen.

"Bereits vor sechs Jahren waren nach einer chemischen Verunreinigung alle Fische verendet. Den Schaden von 30.000 Euro versuchen wir heute noch zivilrechtlich einzuklagen", so Schreier. 

Titelfoto: Uwe Meinhold

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