Antifa plant Demo zur Bergparade: Schwarzenberg fürchtet den schwarzen Block

Schwarzenberg - Das Erzgebirge zittert vor einem Aufmarsch von Linksextremisten mitten in der Adventsidylle. Während die Schwarzenberger Altstadt für Bergparade und Weihnachtsmarkt geschmückt wird, hängen plötzlich Plakate mit Vermummten und dem Aufruf: "Die Staatsmacht in die Schranken weisen!". Mobilisiert wird für eine Demo der Antifa am 13. Dezember - genau dann, wenn traditionell Zehntausende zur Bergparade strömen.

Der Weihnachtsmarkt in Schwarzenberg läuft vom 5. bis 14. Dezember und am 13. will die Antifa parallel zur Bergparade demonstrieren.  © Uwe Meinhold

Der Ton der Veranstalter ist radikal. In den sozialen Netzwerken schreibt die Antifa-Gruppierung "spektrum360", die sich als "Libertäre Linke Erzgebirge" beschreibt: "Vier Jahre, drei Hausdurchsuchungen. Getroffen hat es uns, gemeint sind wir alle."

Weiter heißt es: "Wir lassen uns nicht einschüchtern. Schwarzenberg wird am 13.12. ein Ort des Widerstands." Ziel sei Protest gegen "Repressionen" und Solidarität mit "Betroffenen der Antifa-Ost-Verfahren" - gemeint sind offenbar die Dresdner Strafprozesse gegen die Leipziger "Hammerbande" um Linksextremistin Lina E.

Der Oberbürgermeister ist alarmiert. Ruben Gehart (53, CDU) veröffentlichte am Sonntag einen eindringlichen Appell: "Ort und Zeit für einen Protest im Erzgebirge sind äußerst unpassend."

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Und weiter: "Unser Weihnachtsmarkt mit der traditionellen Bergparade als Höhepunkt ist ein besinnliches, friedliches und vor allem unpolitisches Fest." Sein Wunsch: "Eine friedliche, gewaltfreie Adventszeit."

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Schwarzenbergs OB Ruben Gehart (53, CDU) ruft zu einer gewaltfreien Adventszeit auf.  © Ralph Kunz
Die Antifa-Gruppierung "spektrum360" ruft in sozialen Netzwerken zur Demo auf.  © Facebook

Demo bisher nicht genehmigt: Stadt äußert Bedenken

Ein Linksextremist während einer Antifa-Demo. Kommt der "schwarze Block" nach Schwarzenberg?  © picture-alliance/dpa

Brisant: Die Demo ist noch gar nicht genehmigt. Die Stadt stellte klar, dass sie ihre Bedenken zur "formellen Anhörung" abgegeben hat.

Stadtsprecherin Katrin Hübner betont: "Die komplette Verfahrensbearbeitung und Entscheidung obliegt dem Landratsamt Erzgebirgskreis." Auch die auffälligen Plakate seien illegal: "Es gibt für das Stadtgebiet keine Genehmigung."

Die Stadt versucht, zu beruhigen: "Das Veranstaltungsgebiet Weihnachtsmarkt bleibt unberührt." Über Sperrungen werde man rechtzeitig informieren. Hinter den Kulissen laufen bereits Sicherheitsabstimmungen zwischen Polizei, Landkreis und Stadt.

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Denn: eine Demo der linksextremen Antifa zum für viele Schwarzenberger schönsten Tag der Adventszeit, ausgerechnet zeitgleich mit der traditionellen Bergparade, dazu ein Weihnachtsmarkt voller Familien und Touristen - das birgt Konfliktpotenzial.

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