Polizeieinsatz zur Antifa-Demo im Erzgebirge: Mehrere Hundert Einsatzkräfte vor Ort

Schwarzenberg - Zwei Tage vor der Bergparade knistert die Luft in der "Perle des Erzgebirges" und das nicht nur wegen Glühwein und Schwibbögen.

Der Weihnachtsmarkt in Schwarzenberg läuft noch bis Sonntag und am Samstag will die Antifa durch die Stadt ziehen.  © Uwe Meinhold

Am Samstag will die linksradikale Antifa-Gruppierung "spektrum360" durch Schwarzenberg ziehen. Datum und Uhrzeit sind bewusst gewählt: 13.12., 13.12 Uhr - ein Zahlencode für "All cops are bastards" (Alle Polizisten sind Schweine).

Die Stadt fürchtet Krawalle, Bürger sorgen sich um Weihnachtsmarkt und Bergparade. Doch Polizei und Landratsamt versuchen, die Lage zu entspannen. Polizeisprecherin Jana Ulbricht sagt im TAG24-Gespräch: "Wir machen einen Polizeieinsatz. Wir sind hier auch mit mehreren Hundert Einsatzkräften in die Maßnahmen eingebunden." Weiter betont sie: "Wir gehen nicht von einer Eskalation aus." Es habe "entsprechende Kooperationsgespräche" gegeben, eine Gegenversammlung sei nicht angezeigt.

Der Einsatz soll Besuchern trotzdem möglichst wenig zumuten. Die Demo beginnt bereits 13.12 Uhr, der traditionelle Bergaufzug erst gegen 17 Uhr, räumlich gut voneinander getrennt.

Erzgebirge Zu wenig Schnee: Saisonstart in Oberwiesenthal verschoben

Ulbricht betont: "Die benutzen nicht die gleiche Strecke. Es wird sicherlich auch mal kurzzeitige Sperrungen geben müssen. Das geht nun mal nicht anders". Ihre Empfehlung: "Ein Stück mehr Zeit einzuplanen."

Anzeige

Nach der Demo bleibt die Polizei in Schwarzenberg präsent

Auch nach Abschluss der Demo bleibt die Polizei in Schwarzenberg präsent. (Symbolbild)  © Andreas Arnold/dpa

Ziel der Polizei sei es, "dass jeder sein Recht auf Versammlungsfreiheit wahrnehmen kann". Den genauen Streckenplan hält die Polizei aus "taktischen Erwägungen" geheim. Aber Ulbricht bestätigt: "Start ist am Bahnhof, eher der nördliche Bereich." Weihnachtsmarkt und Bergparade liegen damit deutlich südlicher. Für viele eine entscheidende Entwarnung.

Nach Abschluss der Demo bleibt die Polizei präsent. "Es ist nicht so, dass die Versammlung endet und dann sind wir alle verschwunden." Auch mögliche Begegnungen zwischen unterschiedlichen Gruppen habe man im Blick. "Die Aufgabe der Polizei ist ja quasi auch dort, eine Trennung vorzunehmen."

Angemeldet wurde die Demonstration von der Leipziger Landtagsabgeordneten Juliane Nagel (47, Linke), gemeinsam mit "spektrum 360". Ihr radikaler Aufruf: "Die Staatsmacht in die Schranken weisen". Sie rechnet laut Polizeiangaben mit rund 200 Teilnehmern. Ihre Gruppe betont öffentlich, man wolle "weder Weihnachtsmarkt noch Bergaufzug angreifen".

Erzgebirge "Glück auf", Nussknacker und Veilchen-Fußball: Erzgebirge hat jetzt Botschafter in den USA

Für die Bergparade selbst erwartet die Polizei "einige Tausend Besucher". Ulbricht stellt abschließend klar: Niemand müsse den Tag meiden und jeder könne die Bergparade ohne Bedenken besuchen.

Mehr zum Thema Erzgebirge: