Unwetter zieht durchs Erzgebirge: Mehrere Autos liegen geblieben, Bäume umgestürzt

Oberwiesenthal/Erla - Das Sturmtief "Joshua" sorgte am Sonntag im Erzgebirge für einen plötzlichen Wintereinbruch.

Stark Windböen und Schneefall erlebten die Spaziergänger am Sonntag auf dem Fichtelberg.
Stark Windböen und Schneefall erlebten die Spaziergänger am Sonntag auf dem Fichtelberg.  © André März

"Von O bis O" ist die Faustregel beim Wechsel der Winter- und Sommerreifen. Wie wichtig dies besonders im Erzgebirge ist, haben am Sonntag einige Autofahrer am eigenen Leib erfahren.

Mit "Joshua" zog eine Schneefront über das Mittelgebirge. Diese sorgte teilweise nicht nur für eine schwere Sicht, sondern auch für Verkehrsbehinderungen.

Innerhalb von kürzester Zeit fielen im oberen Erzgebirge mehrere Zentimeter Neuschnee. Somit blieb auf der Straße zwischen dem Fichtelberg und Tellerhäuser nicht nur der Schnee, sondern auch zahlreiche Autos liegen. Am Grenzübergang Oberwiesenthal sorgten Schneeverwehungen zu Behinderungen.

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Teilweise ging es für die Autofahrer nur in Schrittgeschwindigkeit voran. Aktuellen Informationen zufolge blieben größere Unfälle jedoch aus.

Auf dem Fichtelberg wurde schwere Sturmböen mit Geschwindigkeiten von über 100 Kilometern pro Stunde gemessen. Die Schwebebahn am Berg hatte deswegen ihren Betrieb eingestellt.

Zahlreiche Autofahrer, die offenbar noch mit Sommerreifen unterwegs waren, wurden von dem Wintereinbruch überrascht.
Zahlreiche Autofahrer, die offenbar noch mit Sommerreifen unterwegs waren, wurden von dem Wintereinbruch überrascht.  © André März
Die Schwebebahn war am Sonntag aufgrund des starken Sturms geschlossen.
Die Schwebebahn war am Sonntag aufgrund des starken Sturms geschlossen.  © André März

Bäume in Wohnhaus gestürzt

Zwei Bäume krachten auf ein Wohnhaus in Erla.
Zwei Bäume krachten auf ein Wohnhaus in Erla.  © Niko Mutschmann

Nach dem Schneefall kam der Sturm ins Erzgebirge und sorgte für einen größeren Feuerwehreinsatz in Erla. Gegen 16.40 Uhr wurden die Einsatzkräfte in die Straße "Am Schwarzwasser" gerufen.

Dort waren zwei Bäume das Dach eines Wohnhauses gestürzt.

Die Bergung der Bäume war jedoch nicht vom Boden aus möglich, weswegen die Feuerwehr Schwarzenberg mit der Drehleiter nachalarmiert wurde. Doch damit diese an das betroffene Gebäude herankommen konnten, mussten zuvor zwei weitere Bäume zwischen der S272 und dem Wohnhaus gefällt werden.

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Die Staatsstraße war während der Arbeiten voll gesperrt. Gegen 18.30 Uhr war die Bergung beendet und die Straße konnte wieder freigegeben werden. Neben der Feuerwehr war auch der Bauhof Schwarzenberg zur Unterstützung vor Ort.

Verletzt wurde nach bisherigen Erkenntnissen niemand. Die Höhe des entstandenen Sachschadens ist noch nicht bekannt.

Auch im Bahnverkehr sorgte das Sturmtief für Chaos. So war im Bereich Werdau Bogendreieck (Landkreis Zwickau) Vegetation im Gleisbereich, wodurch es bei der MRB und S-Bahn im Laufe des Sonntags zu Ausfällen kam.

Titelfoto: Bildmontage: André März (3), Niko Mutschmann

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