Vermisste oder entführte Kinder: Polizei warnt vor Falschmeldungen
Lugau - Eine dreiste Betrugsmasche sorgt derzeit in der Region für Aufsehen: In Facebook-Gruppen zu Stollberg und Lugau (Erzgebirge) kursieren gleich mehrere Meldungen über angebliche Kindesentführungen.
Alles in Kürze
- Polizei warnt vor Falschmeldungen über Kindesentführungen
- Fake-Posts mit Fotos und Phantombildern kursieren
- Ziel ist das Ausnutzen von Mitgefühl für Datendiebstahl
- Polizei bestätigt: Keine Entführungsfälle in Lugau bekannt
- Betroffene sollen Meldungen nicht teilen und keine Daten preisgeben

Ziel der Täter ist es, mit erfundenen Horrorgeschichten das Mitgefühl der Menschen ausnutzen - und so an deren Daten gelangen.
Die Fake-Posts wirken täuschend echt: Polizeiwappen, Fotos vermeintlich vermisster Kinder, sogar Phantombilder.
In einem Fall soll die siebenjährige "Lisa Vogel" verschwunden sein (24. August), in einem anderen die sechsjährige "Mia Müller" - beide angeblich aus Lugau.
Dazu dramatische Texte: Eine Überwachungskamera habe die Tat aufgezeichnet, die Familien seien am Boden zerstört und flehten um Hilfe. Klickt man auf den Link, öffnet sich angeblich das Video - doch dafür soll man sich über Facebook anmelden. Genau dort lauert die Falle. Diese Beiträge wurden in den Gruppen mehrfach geteilt.
So wollen die Betrüger an sensible Daten kommen

Die Polizei stellt klar: "Derartige Entführungsfälle in Lugau sind der Polizei nicht bekannt", so ein Sprecher.
Bei den Meldungen handele es sich um Fakes - Teil einer klassischen Phishing-Masche. Über gefälschte Links wollen Betrüger an sensible Daten wie Passwörter oder Bankzugänge kommen.
Ob die Verfasser der Falschmeldungen strafbar sind, müsse jeweils im Einzelfall geprüft werden. Auch im Zwickauer Direktionsbereich häufen sich derartige Fälle, wie beispielsweise in Kirchberg, teilte die Polizei mit. Die Namen der entführten Mädchen seien auch identisch zu den Fällen in Lugau.
Die Polizei rät, diese Meldungen nicht zu teilen, die Links nicht anzuklicken und keine Daten preiszugeben
Titelfoto: Facebook/Screenshot