CSD in Freiberg: Hunderte Teilnehmer, nur wenig Gegenprotest

Freiberg - Am Samstag fand der Christopher Street Day (CSD) in Freiberg statt. Hunderte Teilnehmer zogen durch die City, auch rechte CSD-Gegner versammelten sich. Ausschreitungen blieben glücklicherweise aus - es blieb friedlich.

Christopher Street Day (CSD) in Freiberg: Am Samstag zogen Hunderte Teilnehmer durch die Innenstadt.
Christopher Street Day (CSD) in Freiberg: Am Samstag zogen Hunderte Teilnehmer durch die Innenstadt.  © Erik Frank Hoffmann

Dabei sorgte sich der Landkreis Mittelsachsen zuvor offenbar vor Neonazi-Protesten. Aus diesem Grund galten für die Freiberger Innenstadt am Samstag strenge Regeln - unter anderem waren schwarze Springerstiefel und Sturmhauben verboten, auch Marschieren war untersagt.

Mit diesen Regeln wollte der Landkreis offenbar verhindern, dass Gegendemonstranten in typischer Neonazi-Manier auftreten.

Den Gegenprotest verbieten konnten die Behörden allerdings nicht (Grundrecht auf Versammlungsfreiheit, Artikel 8 Grundgesetz). Aus diesem Grund versammelten sich am Samstagmittag, gegen 12.45 Uhr, mehrere CSD-Hasser, machten ihre Ablehnung durch Schilder und Fahnen sichtbar. Anschließend zogen sie durch die Freiberger Innenstadt. Insgesamt nahmen rund 90 Personen an der Gegendemo teil.

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Glücklicherweise bleib es friedlich. Lediglich eine Straftat verzeichnete die Polizei - eine Demo-Teilnehmerin des Gegenprotestes bekam eine Anzeige wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Zudem hielten sich nicht alle an die Auflagen des Landkreises - aus diesem Grund wurden zwei Ordnungswidrigkeitsanzeigen erstattet.

Rund 550 CSD-Teilnehmer in Freiberg

Auf dem Obermarkt in Freiberg hielten die CSD-Teilnehmer für eine Kundgebung an.
Auf dem Obermarkt in Freiberg hielten die CSD-Teilnehmer für eine Kundgebung an.  © Erik Frank Hoffmann

Gegenüber den 90 Gegendemonstranten standen am Samstag rund 550 CSD-Teilnehmer. Sie zogen mit zahlreichen Regenbogen- und Antifa-Fahnen vom Bahnhof durch die Innenstadt - mehrere Kundgebungen folgten.

"Abschließend führte der Aufzug über die Petersstraße und die Körnerstraße zurück zum Bahnhof. Dort wurde die Versammlung 18.20 Uhr nach einer Abschlusskundgebung am Bahnhofsvorplatz durch die Versammlungsleitung beendet", heißt es von der Polizei.

Insgesamt waren am Samstag rund 240 Polizeikräfte im Einsatz, um den CSD in Freiberg abzusichern.

Titelfoto: Erik Frank Hoffmann

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