Ins Görlitzer Jugendstil-Kaufhaus sollen wieder Geschäfte einziehen
Görlitz - Jahrelang stand das Jugendstil-Kaufhaus "Zum Strauß" leer, war verfallen, halb vergessen und eigentlich nur noch als Filmkulisse ("Grand Budapest Hotel") bekannt. Jetzt darf das Prachtgebäude endlich saniert werden. Nach zähen Streitereien zwischen Stadt, Besitzer und Denkmalschutzbehörden hat die Landesdirektion grünes Licht für den Umbau gegeben.
"Es ist für unsere Stadt von besonderer Bedeutung, dass das Kaufhaus saniert und wiederbelebt wird", freut sich OB Octavian Ursu (58, CDU).
Seit 2009 ist das einstige Herzstück der Altstadt geschlossen. Nun soll es mit modernen Gewerbeflächen ausgestattet und das Dach neu aufgebaut werden.
Damit endet der jahrzehntelange Dornröschenschlaf des früheren Hertie-Kaufhauses.
Béla Bélafi (52), Präsident der Landesdirektion, betont: "Die Aktivierung und der Erhalt des Kulturdenkmals ist wichtiger, als dass das Gebäude weiter dem Verfall ausgesetzt bleibt."
Vierte und fünfte Etage des Görlitzer Kaufhauses soll gewerblich genutzt werden
Gleichzeitig müssen die historischen Elemente des Hauses weitgehend erhalten bleiben, die Stadtdenkmalschutzbehörde arbeitet eng mit den Bauplanern zusammen.
Für Besitzer und Unternehmer Winfried Stöcker (78) bedeutet das: freie Bahn für seine Pläne, das Kaufhaus zu einem lebendigen Zentrum für Handel und Gewerbe zu machen.
Demnach sollen die vierte und fünfte Etage so umgebaut werden, dass sie gewerblich genutzt werden können.
Welche Geschäfte einziehen könnten, ist noch unklar. Für Kritik im Görlitzer Einzelhandel sorgt jedoch, dass es wohl weniger die kleinen Einzelhändler sein werden, die sich dort einmieten können.
Titelfoto: Montage: D-foto/Nikolai Schmidt, Steffen Füssel

