Harte Fakten: Das ist Sachsens Schullandschaft in Zahlen
Dresden - Nach sechs Wochen Ferien hat am Montag für etwa 534.000 Jungen und Mädchen die Paukerei in Sachsens Schulen wieder begonnen. Grund für uns, zum Schulstart ein buntes Zahlen-Fakten-Potpourri rund um Sachsens Schullandschaft zusammenzutragen.
Alles in Kürze
- Sachsen hat 1575 allgemeinbildende Schulen.
- 37.000 Erstklässler wurden im neuen Schuljahr eingeschult.
- 30.238 Absolventen machten ihren Abschluss.
- 2,20 betrug der Notendurchschnitt für das Abitur.
- Neun Prozent der Unterrichtsstunden fielen wegen Lehrermangels aus.

1212 wurde die Thomasschule in Leipzig als Stiftsschule der Augustiner-Chorherren gegründet, die unter anderem Richard Wagner (1813-1883) besuchte. Sie gilt als älteste öffentliche Schule Sachsens.
Drei Fürstenschulen gab es im Kurfürstentum Sachsen - Schulpforta bei Naumburg (inzwischen Sachsen-Anhalt), St. Afra in Meißen und St. Augustin in Grimma. Heute sind diese die ältesten staatlichen Schulen in Deutschland. Sie wurden ab 1543 von Herzog Moritz von Sachsen (1521-1553) in ehemaligen Klöstern, die im Zuge der Reformation verlassen wurden, eingerichtet.
55 Schüler werden in Sachsens kleinster und zugleich südlichster Schule, der Grundschule in Bad Brambach, unterrichtet. Das Besondere: Wegen der geringen Schülerzahlen arbeitet die Schule jahrgangsübergreifend. Heißt: 1. und 2. Klasse sowie 3. und 4. Klasse lernen hier gemeinsam.
15 Schulen in der sächsischen Lausitz, darunter fünf Oberschulen und ein Gymnasium, arbeiten als zweisprachige sorbisch-deutsche Schulen. An diesen wird in deutscher und sorbischer Sprache unterrichtet.
Sorbische Schüler werden auch in ihrer Sprache unterrichtet


37.000 Erstklässler wurden im neuen Schuljahr eingeschult, ein Minus von 3500 Kindern zum Vorjahr. Schon gewusst? Im Osten bevorzugen Eltern die 85 Zentimeter große, eckige Variante der Zuckertüte. Im Westen ist die Tüte hingegen meist rund und nur 70 Zentimeter groß.
1575 Allgemeinbildende Schulen gibt es in Sachsen. Dazu zählen 845 Grundschulen, 372 Oberschulen, 181 Gymnasien, 159 Förderschulen, fünf Gemeinschaftsschulen, neun Freie Waldorfschulen und vier Schulen nach § 63d SächsSchulG, die in ihrer Konzeption von der üblichen Schulstruktur abweichen. Hinzu kommen 245 berufsbildende Schulen und zehn Schulen des zweiten Bildungsweges.
30.238 Absolventen machten im vergangenen Schuljahr 2024/25 ihren Abschluss. Zehn Prozent (+5,1 Prozent) hatten dabei ihren Hauptschulabschluss in der Tasche, 58 Prozent (+6,2 Prozent) ihren Realschulabschluss und knapp 32 Prozent die allgemeine Hochschulreife, also das Abitur.
2,20 betrug der Notendurchschnitt für das Abitur im Schuljahr 2024/2025. Die Bestehensquote lag bei 96,4 Prozent. 353 Schüler schlossen dabei mit der Bestnote 1,0 ab.
Viele Absolventen im vergangenen Schuljahr


7914 Wiederholer gab es im vergangenen Schuljahr. Davon mussten 2681 Schüler eine Ehrenrunde in der Grundschule, 3119 an der Oberschule und 1559 am Gymnasium drehen.
3075 Schüler verließen die Schule im Schuljahr 2024/25 ohne Schulabschluss, ein Plus von insgesamt 11,1 Prozent zum Vorjahr. Davon kamen 1433 von der Oberschule, 24 vom Gymnasium und 1604 von Förderschulen. Unter den Abgängern waren 822 Schüler, deren Herkunftssprache nicht (ausschließlich) Deutsch war. Schaut man sich die Kreise und kreisfreien Städte an, gab es die meisten Abbrecher in Leipzig mit 461 und Dresden mit 344 Abgängern ohne Schulabschluss.
Neun Prozent der Unterrichtsstunden waren im Vorjahr aufgrund des Lehrermangels ausgefallen. Nach Berechnungen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft bräuchte es mehr als 4000 zusätzliche Lehrkräfte, um den Unterricht in diesem Schuljahr komplett abdecken zu können.
438 Lehrer mehr unterrichten im neuen Schuljahr an Sachsens Schulen. So wurden 1114 neue Lehrer eingestellt, davon 229 Seiteneinsteiger. Insgesamt unterrichten etwa 35.500 Lehrer an Allgemeinbildenden Schulen in Sachsen.
Über 96 Prozent der sächsischen Schüler nutzen Ganztagsangebote ihrer Schulen. Damit liegt Sachsen weit über dem Bundesdurchschnitt von 54,3 Prozent.
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