Knappe Kassen, große Pläne: Sachsens Wissenschaft stehen schwierige Zeiten bevor

Von Jörg Schurig

Dresden - Die sächsische Wissenschaft muss sich angesichts einer angespannten Kassenlage im Freistaat auf schwierige Zeiten einstellen.

Trotz angespannter Kassenlage sollen Hochschulen und Forschung gestärkt werden, verspricht Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (47, CDU).  © Robert Michael/dpa

"Wir stehen vor der Aufgabe, unsere breit aufgestellte Wissenschaftslandschaft mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen auf diesem Niveau zu erhalten und gleichzeitig ausgewählte Bereiche weiter nach vorn zu bringen. Kurzum: Strukturen erhalten, Schwerpunkte stärken", sagte Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (47, CDU) im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

Der Fokus richte sich auf Bereiche wie zum Beispiel Halbleiter, Materialforschung und Biotechnologie, in denen Sachsen bereits große Kompetenzen besitze.

Gemkow schwebt dabei eine Finanzierung aus Mitteln der EU, des Bundes und des Landes vor. Hinzu kämen Drittmittel, die von den Hochschulen über Forschungsvorhaben eingeworben werden, sowie private Investorenmittel.

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Die angespannte Kassenlage schlage bereits jetzt auf alle Einrichtungen durch, sagte er. Dennoch sei die sächsische Regierung der festen Überzeugung, Wissenschaft und Forschung auch fortan besonders zu fördern.

"Das gilt vor allem in Zeiten eines industriellen Umbruchs und einer gesellschaftlichen Transformation. Wir brauchen Wertschöpfungsketten hier im Land."

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Das Silicon Saxony gehört zu den größten Chipherstellern Europas.  © Robert Michael/dpa

Die Halbleiterindustrie in Dresden ist für Gemkow beispielhaft

Als beispielhaft sieht Gemkow die Entwicklung der Halbleiterindustrie in Dresden, die schon zu DDR-Zeiten begann und die später mit gezielten Investitionen und Ansiedlungen das sogenannte Silicon Saxony zum größten Chiphersteller in Europa aufsteigen ließ.

Die Erfahrung zeige aber, dass Strukturen unwiederbringlich verloren gehen, wenn man sie in finanziell schwierigen Lagen vernachlässige. "Die Wissenschaft ist die Lebensversicherung für unsere wirtschaftliche Stärke, unsere Lebensqualität und unseren Lebensstandard."

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