Krypto-Steuer für Bitcoin und andere Coins? Jetzt wird's teuer!

Dresden - Gewinne aus Geschäften mit Krypto-Werten wie dem Bitcoin gehen in die Millionen. Ab 2026 sind sie EU-weit anzeigepflichtig. Das bedeutet einen riesigen Berg Arbeit für die Steuerbehörden. Aber die sächsischen Finanzämter sind nur unzureichend darauf vorbereitet, sagt der Rechnungshof.

Die sächsischen Finanzämter (im Foto: Finanzamt Dresden) sind nur unzureichend auf die Prüfung der zunehmenden Geschäfte mit Krypo-Währung vorbereitet, sagt der Sächsische Rechnungshof.
Die sächsischen Finanzämter (im Foto: Finanzamt Dresden) sind nur unzureichend auf die Prüfung der zunehmenden Geschäfte mit Krypo-Währung vorbereitet, sagt der Sächsische Rechnungshof.  © Thomas Türpe

Krypto-Werte? Anders als Bargeld existieren sie nur digital. 2022 wurden im Internet laut dem Bundesfinanzministerium über 1000 verschiedene Werte gehandelt. Der bekannteste ist der Bitcoin, dessen Wert Anfang der Woche auf über 120.000 US-Dollar stieg.

Auch die steuerliche Bedeutung von Krypto-Werten in Sachsen nimmt stetig zu, so der Sächsische Rechnungshof im Band 1 seines Jahresberichts 2025. In einem einzigen Fall konnten intensive Recherchen der Finanzbehörden Einkommensteuerzahlungen von 13 Millionen Euro aufdecken.

"Viele Bürgerinnen und Bürger wissen nicht, dass Einkünfte aus Krypto-Geschäften steuerpflichtig sein können", sagte Rechnungshofdirektorin Skadi Stinshoff (54) auf TAG24-Anfrage.

Fahrpreise im Nahverkehr steigen in Ostsachsen erneut
Sachsen Fahrpreise im Nahverkehr steigen in Ostsachsen erneut
Geplante Sonderwirtschaftszone in Sachsen sorgt bei BSW-Chefin für Empörung
Sachsen Geplante Sonderwirtschaftszone in Sachsen sorgt bei BSW-Chefin für Empörung

In einer Stichprobe überprüfte sie 381 Steuerklärungen mit Gewinnen aus Geschäften mit Krypto-Währungen aus acht Jahren und drei Finanzämtern. Ergebnis: teils nicht ausreichende Prüfungen, unzureichende Formulare oder völlig unübersichtliche Steuerreports aus Transaktionen, die die Finanzämter kaum wirklich prüfen konnten.

Die bekannteste Krypto-Währung ist der Bitcoin. Als Bargeld gibt es die digitale Währung gar nicht. Das Symbolbild zeigt nur das Bitcoin-Logo.
Die bekannteste Krypto-Währung ist der Bitcoin. Als Bargeld gibt es die digitale Währung gar nicht. Das Symbolbild zeigt nur das Bitcoin-Logo.  © IMAGO/wolterfoto
Anfang der Woche wurde der Bitcoin erstmals für über 120.000 US-Dollar gehandelt. Ab 2026 müssen Finanzinstitute Geschäfte mit Krypto-Währungen an die nationalen Steuerbehörden melden.
Anfang der Woche wurde der Bitcoin erstmals für über 120.000 US-Dollar gehandelt. Ab 2026 müssen Finanzinstitute Geschäfte mit Krypto-Währungen an die nationalen Steuerbehörden melden.  © picture alliance/dpa
Rechnungshofdirektorin Skadi Stinshoff (54).
Rechnungshofdirektorin Skadi Stinshoff (54).  © Sächsischer Rechnungshof

Sächsischem Fiskus könnten eine Menge Steuereinnahmen durch die Lappen gehen

Eine Überprüfung ergab: Die Formulare der Finanzämter reichen für Angaben zu Gewinnen aus Krypto-Geschäften nicht aus.
Eine Überprüfung ergab: Die Formulare der Finanzämter reichen für Angaben zu Gewinnen aus Krypto-Geschäften nicht aus.  © imago/Schöning

Deshalb hat die Direktorin unter anderem eine Zentralisierung der Bearbeitung solcher Fälle und die Anschaffung eines Auswertungsprogramms empfohlen.

Ein solches hat das Landesamt für Steuern und Finanzen bereits, im vergangenen Jahr außerdem 320 Bedienstete gezielt geschult. Aber das reicht nicht, sagt Stinshoff, auch weil Krypto-Geschäfte ab kommendem Jahr meldepflichtig sind und damit die Zahl der Fälle deutlich ansteigen wird.

Ohne eine entsprechende Bearbeitung könnten dem sächsischen Fiskus eine Menge Steuereinnahmen durch die Lappen gehen.

Mehr ausländische Abschlüsse wollen Anerkennung
Sachsen Mehr ausländische Abschlüsse wollen Anerkennung
Nach gescheiterter Abschiebung: Innenminister Schuster fordert härtere Regeln
Sachsen Nach gescheiterter Abschiebung: Innenminister Schuster fordert härtere Regeln

Allein die Gewinne aus Krypto-Geschäften, die an den Finanzämtern vorbei geschummelt wird, ist beachtlich.

Der Bundesrechnungshof geht dabei von einer Summe von 2,4 Milliarden Euro aus - europaweit allerdings.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/wolterfoto, Sächsischer Rechnungshof

Mehr zum Thema Sachsen: