Nach dem Stau-Chaos am Dreieck Nossen: Nächste Autobahnbrücke wird fünf Jahre zur Baustelle
Grimma - Die Mega-Staus wegen der Bauarbeiten an der A4 in der Nähe des Nossener Dreiecks sind noch nicht vergessen. Jetzt laufen die Vorbereitungen für die nächste Super-Baustelle - und wieder sind es Brückenbauarbeiten, dieses Mal an der A14 bei Grimma.

Abgewirtschaftet: Die Muldebrücke zwischen den Anschlussstellen Mutzschen und Grimma (Landkreis Leipzig) ist marode. Der zunehmende Verkehr seit 1990 hat dem Anfang der 70er-Jahre errichteten Bauwerk zu stark zugesetzt.
"Regelmäßige Bauwerksprüfungen haben gezeigt, dass trotz aller umfangreich durchgeführten Instandsetzungen die Restnutzungsdauer der Muldebrücke zeitlich so weit herabgesetzt ist, dass mittelfristig die Stand- und Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann", heißt es in der Begründung der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) für einen geplanten Komplettneubau.
Staus sind deshalb aber nicht zwangsläufig zu befürchten. Denn die Brücke bekommt südlich der jetzigen Fahrbahn einen Zwilling.
Baustart für Mitte 2022 geplant

Für die Bauzeit werden Behelfsstützen und eine provisorische Fahrbahn mit vier Spuren südlich der jetzigen Trasse gebaut, das alte Konstrukt wird abgerissen und dann völlig neu gebaut.
Der "Ersatzneubau" ist wichtig als Verbindung zwischen Leipzig und Dresden, aber auch für das gesamte "transeuropäische Verkehrsnetz", heißt es von der DEGES.
Aktuell ist der Kampfmitteldienst vor Ort. Das Baugelände ist als belastetes Gebiet bekannt und noch nicht beräumt. Auf den ersten bereits freigegebenen Teilflächen sondieren im Nachgang Archäologen das Areal.
Baustart ist dann Mitte 2022.


Erst 2027 wird die neue Brücke stehen. Sie wird 361 Meter lang sein und in 21 Metern Höhe über der Mulde verlaufen. Die Gesamtkosten von 68 Millionen Euro trägt der Bund.
Titelfoto: Steffen Füssel