Bad Gottleuba-Berggießhübel - Die Bergbaude auf der Panoramahöhe brannte kurz vor Weihnachten 2022 bis auf die Grundmauern nieder. Marco Standke (36), vierte Generation der Betreiber- und Bewohnerfamilie, baut sie wieder auf. Mit eigener Muskelkraft spart er Hunderttausende Euro, doch sein Lokal Marke Eigenbau ist im Verzug.
Mit einer Astgabel markiert Marco Standke eine Ecke seines baldigen Biergartens.
Nächste Woche wird hier eine hundert Kubikmeter große Zisterne errichtet. Löschwasser, für den Ernstfall. "Ohne die gibt's keine Betriebserlaubnis", grinst Marco.
Als sein Urgroßelternhaus kurz vor Heiligabend 2022 in Flammen stand, gab es hier oben weder Zisternen noch Löschwasser.
Rund 100 Feuerwehrleute kämpften drei Tage lang im Pendelverkehr gegen Brand, Böen, Glutnester. Deren Asche wurde über die letzten Habseligkeiten der Standkes breit gefahren. "Aber wir leben alle noch", wiederholte Marco an diesem Freitag.
Von dieser Katastrophe ist heute nichts mehr zu spüren. Ein frisch lackierter Giebel schmückt das neu errichtete Langhaus, in dem er mit Freundin Anna (30), seinen Eltern, einer Pension und dem Bergbaudenlokal wieder einziehen möchte.
Die Eröffnung ist für September geplant
"Eigentlich hatten wir auf Juni gehofft", sagt Marco. Doch der Biergarten müsse noch abgezogen und sein Lärchenholzboden verlegt, die Wände verputzt, die Küche noch eingerichtet werden.
Egal ob das Solardach, die Abwasserleitung oder diese letzten Handgriffe: Das Allermeiste macht Standke selbst. Klar, die Abnahmen erledigen Fachleute.
"Bis dahin hilft heutzutage YouTube wirtschaften", lacht er bescheiden. Aber in der Tat: Nach eigener Aussage hat er einen sechsstelligen Betrag damit sparen können. "Mit solchen Zahlen hab ich vorher nie jongliert. Früher waren 10.000 Euro unvorstellbar viel Geld für mich."
Im September, wenn der Bismarckturm nebenan 125 Jahre alt wird, soll eröffnet werden. Doch schon zum Himmelfahrtswochenende lohnt sich der Aufstieg: Am Männertag bleiben durstige Wanderer nicht auf dem Trockenen.
An der Baustelle bauen die Standkes ein Grillstübchen auf. Dazu gibt es Bier aus der Flasche. Denn für die Fassbier-Schanklizenz hätten die Toiletten schon fertig sein müssen.