"Rabusche": Wer weiß, was das sächsische Wort des Jahres bedeutet?
Dresden - Das 18. "Sächsische Wort des Jahres" kommt keinesfalls in die "Rabusche". Ganz im Gegenteil: Auf der "Gogelmosch-Gala" im Boulevardtheater adelten Kabarettist Tom Pauls (66) und Autor Peter Ufer (61) am Freitag die "Rabusche" als bewahrenswerten Ausdruck, der gemütlich-entspannt-charmant das Wegkommen umschreibt.

So erklärt es auch Pauls: "Als ich mich heute Morgen für diese Preisverleihung anzog, vermisste ich plötzlich meine Socken. Gestern Abend hatte ich sie mir extra hingelegt - genau da legte ich sie hin, wo ich sie heute Morgen nicht mehr fand. Die Socken sind verschwunden."
Pauls suchte in Schuhen, Hosenbeinen, Staubsauger, Sofakissenspalte und Waschmaschine - vergebens. "Der Ort, wo ich die Socken hinlegte, hat sich auf die Socken gemacht. Es verschwinden ja auch Orte - Babylon Karthago, Karl-Marx-Stadt. Sie sind nicht mehr da."
Auch die Socken blieben verschwunden, rote Socken übrigens. "Das sächsische Wort des Jahres beschreibt im Dialekt diesen offenen Schlund des privaten Haushalts. Es ist etwas in die Rabusche gekommen", erklärt Pauls.
Ganz neu in diesem Jahr: die Kür eines sächsischen Sportwortes.


Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke bleibt Veranstaltung fern

"Hubbn" (springen) hat das Rennen gemacht.
"Es lässt sich übrigens mit Schnubbn besonders gut aussprechen", so Peter Ufer. Und wer beim Thema Hubbn nicht an große Sprünge und Dynamo denkt, ist selbst schuld.
Kapitän Stefan Kutschke (36) wurde jedenfalls zum "Sächsischsten Sportler des Jahres" gekürt. Er ließ sich jedoch entschuldigen - das Training auf dem Rasen hatte Priorität.
Noch mehr Sächsisch gibt's beim neuen "Gogelmosch"-Dialektival auf die Ohren. Für "Sachsen für Liebhaber" (heute im Tom-Pauls-Theater in Pirna) sind noch Tickets (ab 25 Euro) erhältlich.
Titelfoto: Eric Münch