Sachsen zahlt Hunderttausende Euro für freiwillige Ausreisen
Dresden - Aus Sachsen wurden im dritten Quartal weniger abgelehnte Asylbewerber abgeschoben. Dafür gab es mehr Ausländer, die das Land freiwillig verließen. Für den Freistaat eine teure Angelegenheit.
Die Quartalszahlen der Landesdirektion: Von Anfang Juli bis Ende September wurden 201 abgelehnte Asylbewerber und anderweitig ausreisepflichtige Ausländer zwangsweise abgeschoben, darunter 57 Straftäter.
Freiwillig ausgereist sind hingegen 372 Personen, zumeist Syrer, Türken und Venezolaner. Vielen wurde die Ausreise mit staatlichen Geldern und Leistungen versüßt.
Wie die Landesdirektion auf TAG24-Anfrage erklärte, gibt es dafür unterschiedliche Programme, etwa zur Übernahme von Reisekosten und Auszahlung von Starthilfen.
Beispiel: Über das Bund-Länder-Programm "REAG/GARP" erhalten freiwillige Rückkehrer neben allen Tickets noch 200 Euro für die Reise, 1000 Euro für den Neustart in der Heimat und medizinische Unterstützung für bis zu drei Monate nach Ankunft dort (maximal 2000 Euro).
Im Vergleich viele Neuankömmlinge
Für ausgewählte Herkunftsländer wie Syrien fließen noch mal bis zu 2000 Euro "Langzeit-Unterstützung" aus einem europäischen Programm (EURP).
Im Jahr 2024 gab der Freistaat rund 400.000 Euro für freiwillige Ausreisen aus, wie die Landesdirektion auf Anfrage erklärte. In diesem Jahr waren es bis Ende September bislang 200.000 Euro.
Bemerkenswert: Im selben Zeitraum, in dem 201 Ausländer aus Sachsen abgeschoben wurden und 372 freiwillig ausreisten, kamen laut Landesdirektion insgesamt 1264 Asylsuchende im Freistaat neu an. Zusätzlich wurden noch 1812 Flüchtlinge aus der Ukraine neu aufgenommen.
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