Waldbrand-Bekämpfung: Nationalpark bekommt "Fliegende Augen"

Sebnitz - Im Kampf gegen Feuersbrünste setzt der Nationalpark Böhmische Schweiz jetzt auf Unterstützung aus der Luft. Zwei Drohnen sollen künftig als "Fliegende Augen" helfen, frühzeitig Brandherde in der Schutzzone zu erkennen und zu lokalisieren.

Mithilfe von Drohen will man in Tschechien jetzt Waldbrände lokalisieren.
Mithilfe von Drohen will man in Tschechien jetzt Waldbrände lokalisieren.  © IMAGO/Chempic

Eine Drohne hat der Nationalpark bereits vor einem halben Jahr angeschafft. Ein zweites Fluggerät soll in der zweiten Jahreshälfte hinzukommen.

Die Drohnen werden von einer Pilotenstaffel gesteuert, deren Piloten rund um die Uhr Bereitschaftsdienst haben. Wenn es brenzlig wird, lassen sich die Drohnen sogar über das Handy und von zu Hause aus steuern. Damit verkürzt sich die Zeit zwischen Brandmeldung und Lokalisierung enorm.

Der Böhmische Nationalpark investierte jüngst erheblich in Brandschutzmaßnahmen: Regelmäßig finden dort jetzt Brandschutzstreifen statt. Das Großschutzgebiet verfügt inzwischen über sechs riesige Wasserbehälter (Gesamtfassungsvermögen 390.000 Liter).

Einsturzgefahr? Sächsische Bahnbrücke im Visier - Sperrung notwendig
Sächsische Schweiz Einsturzgefahr? Sächsische Bahnbrücke im Visier - Sperrung notwendig
Crash im Erzgebirge: Bikerin knallt mit Renault zusammen
Erzgebirge Crash im Erzgebirge: Bikerin knallt mit Renault zusammen

Dazu kommen weitere 13 kleine Behälter mit jeweils 1000 Liter Wasser. Schwimmende Hindernisse helfen zudem der Feuerwehr, Löschwasser aus den Flussläufen zu pumpen.

Speziell ausgebildete Drohnenpiloten steuern die unbemannten Fluggeräte.
Speziell ausgebildete Drohnenpiloten steuern die unbemannten Fluggeräte.  © IMAGO/Patrick Scheiber
Die Waldbrände im Sommer 2022 vernichteten Hunderte Hektar Wald. Das Feuer griff damals von Böhmen nach Sachsen über.
Die Waldbrände im Sommer 2022 vernichteten Hunderte Hektar Wald. Das Feuer griff damals von Böhmen nach Sachsen über.  © Imago/xcitepress

Nationalpark Sächsische Schweiz: Enge Zusammenarbeit mit Tschechien

Nationalparksprecher Hanspeter Mayr (61) blickt von der Kipphorn-Aussicht am Winterberg auf die Waldbrandflächen von 2022. Dort wächst neuer Wald. Waldbrand-Vorsorge und -Bekämpfung bleibt trotzdem ein Topthema.
Nationalparksprecher Hanspeter Mayr (61) blickt von der Kipphorn-Aussicht am Winterberg auf die Waldbrandflächen von 2022. Dort wächst neuer Wald. Waldbrand-Vorsorge und -Bekämpfung bleibt trotzdem ein Topthema.  © Marko Förster

Zum Fuhrpark des Nationalparks gehört bereits seit einigen Jahren ein speziell für den Löscheinsatz im Gelände präpariertes Quad.

Zur Grundausstattung der Autos der Nationalparkranger zählen inzwischen Löschwasserrucksäcke.

Hanspeter Mayr (61) erklärt als Sprecher vom Nationalpark Sächsische Schweiz dazu:

Reiten nicht erlaubt: Sachsenforst erteilt Eseln Waldverbot
Sachsen Reiten nicht erlaubt: Sachsenforst erteilt Eseln Waldverbot
Noch ein Blitzeinschlag! Haus fängt Feuer, Bewohner versucht zu löschen
Sachsen Noch ein Blitzeinschlag! Haus fängt Feuer, Bewohner versucht zu löschen

"In Sachen Waldbrandvorsorge arbeiten wir eng mit unseren tschechischen Kollegen zusammen. Wir tauschen uns aus und profitieren gegenseitig von den gemachten Erfahrungen. Sollten sich die Drohnen dort bewähren, dann könnte ich mir vorstellen, dass wir auch deren Einsatz bei uns prüfen werden."

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/xcitepress, Marko Förster, IMAGO/Chempic

Mehr zum Thema Sächsische Schweiz: