Sächsische Unterwäsche-Firma muss Insolvenz anmelden: Das sagt der Chef dazu
Rötha - Schwere Zeiten für die Unterwäsche-Kette "Herzog & Bräuer"! Das sächsische Unternehmen musste erneut Insolvenz anmelden. Nun äußert sich der Chef zu der Entscheidung.
Mit Beschluss vom 10. November kam das Amtsgericht Leipzig dem Antrag von Geschäftsführer Frank Herzog nach.
"Auch wenn der Schritt in die gerichtliche Sanierung schwerfällt, sehen wir das Verfahren als Chance für einen Neuanfang", sagte Herzog. Er sei fest davon überzeugt, dass die Firma mit einer klaren Sanierungsstrategie und einer fokussierten Ausrichtung wieder auf einen stabilen Kurs gebracht werden könne.
Ziel soll es dabei auch sein, alle 400 Arbeitsplätze des Betriebs zu sichern. "Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind für die Monate November, Dezember und Januar durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert", erklärte Rechtsanwalt Stefan Ettelt, der Generalbevollmächtigte im Verfahren.
Die Filialen seien weiterhin geöffnet, der Verkauf könne somit stattfinden. "Unser Fokus liegt nun darauf, die vielversprechendsten finanziellen und operativen Maßnahmen zu identifizieren und konsequent umzusetzen", so der Jurist.
Außergerichtliche Maßnahmen konnten keine spürbare Abhilfe schaffen
Als Gründe für die wirtschaftliche Schieflage nannte "Herzog & Bräuer" die unerwartet niedrigen Umsätze infolge der Corona-Pandemie, die erhöhte Kaufzurückhaltung und den Anstieg der Allgemeinkosten.
"Die bereits eingeleiteten außergerichtlichen Maßnahmen konnten die Situation nicht mehr ausreichend verbessern", heißt es. Folglich habe die Geschäftsführung eine Insolvenzantragsstellung in die Wege geleitet.
Eine solche Entscheidung musste das Unternehmen mit Hauptsitz in Rötha (Landkreis Leipzig) nach 2020 nun bereits ein zweites Mal treffen.
Bundesweit gibt es 93 "Herzog & Bräuer"-Stores im stationären Einzelhandel. Daneben wird auch ein Online-Shop betrieben. Der Fokus liegt auf hochwertiger Wäsche von Markenherstellern.
Titelfoto: IMAGO/Rust

