Überfüllung, Verspätungen, Ausfälle: Pendler in Sachsen brauchen starke Nerven
Leipzig/Dresden - Wer in Sachsen viel mit dem Zug unterwegs ist, kennt es: ewige Wartezeiten, überfüllte Bahnen, Ausfälle und Verspätungen. "MDR Exakt" hat sich näher mit den Problemen beschäftigt.
Alles in Kürze
- Pendler in Sachsen haben mit Überfüllung und Verspätungen zu kämpfen
- Der RE50 zwischen Dresden und Leipzig ist oft überfüllt
- Fahrgastzahlen sind gestiegen, Kapazität bleibt gleich
- Neue Züge kommen erst 2026, Entlastung nicht in Sicht
- Pendeln in Sachsen ist eine Geduldsprobe für viele Reisende

In der Sendung werden mehrere Sachsen begleitet, die mehrmals die Woche zwischen Ortschaften pendeln müssen. Nicht selten passiert es laut einem IT-Fachmann, der von Heyda bei Wurzen nach Leipzig fahren muss, dass der Regionalexpress einfach ausfällt. Dann muss auf die Schnelle ein Auto gemietet werden.
Kommt der Zug pünktlich, beginnen die Probleme aber erst so richtig: Der RE50, der zwischen Dresden und Leipzig verkehrt, orientiert sich noch immer an den Anforderungen aus dem Jahr 2009. Damals wurde die Strecke von 2,8 Millionen Menschen im Jahr genutzt, heute sind es mehr als 5 Millionen - bei gleichbleibender Kapazität.
Der Grund: Das Geld für eine Verlängerung der Züge und die damit einhergehenden Bauarbeiten an den Gleisen und Bahnsteigen fehlt.
Die Folge sind seit Jahren gnadenlos überfüllte und veraltete Bahnen mit nicht genug Sitzplätzen, dazu kommen immer wieder defekte Toiletten und Klimaanlagen.
"Nicht sehr angenehm, Haut an Haut", beschwert sich in der Sendung eine Reisende. Eine andere Frau erklärt, dass sie an den Wochenenden die Strecke aufgrund des Gedränges nicht mehr fahren könne. Mit einer spürbaren Entlastung sei laut der im Beitrag zu Wort kommenden Experten wohl aktuell nicht zu rechnen.

Pendeln in Sachsen wird zur Geduldsprobe

Auch auf der Strecke des RE6 zwischen Leipzig und Chemnitz sind die Fahrgastzahlen in den vergangenen fünf Jahren um rund 40 Prozent gestiegen.
Bis Dezember 2026 sollen nach langen Verzögerungen zwar endlich neue Züge in Betrieb genommen werden, die Anzahl der Sitzplätze bleibt aber trotzdem gleich.
Aufgrund der eingleisigen Strecke müssen die Fahrgäste immer wieder mit Verspätungen und verpassten Anschlüssen klarkommen, sodass das Zugfahren schnell zur Qual wird.
"Man hat nicht nur emotional, sondern auch faktisch das Gefühl des Abgehängtseins", teilt der Chemnitzer OB Peter Sven Schulze (53, SPD) die Sorgen der Bürger. "Es dauert einfach länger, bis man von hier weg- oder herkommt."
Den kompletten "MDR Exakt"-Beitrag seht Ihr in der MDR-Mediathek.
Titelfoto: Montage Fabian Sommer/dpa ; Jens Wolf/dpa-Zentralbild/dpa