500-prozentiger Rückgang seit 1995: So wenige Menschen sterben in Sachsen bei Baum-Crashs
Von André Jahnke
Leipzig - Die Zahl der tödlichen Baumunfälle in Sachsen ist deutlich zurückgegangen.
Nach Daten des Gesamtverbands der Versicherer starben im vergangenen Jahr 31 Menschen auf diese Weise. 1995 seien es noch 154 gewesen, 2020 lediglich 23.
Bundesweit kamen im vergangenen Jahr 449 Menschen bei derartigen Unfällen ums Leben, 1995 waren es noch 2284 gewesen.
"Aber immer noch starb in Sachsen rund jeder fünfte Verkehrstote bei einem Unfall an einem Straßenbaum", sagte Kirstin Zeidler, die Leiterin der Unfallforschung der Versicherer.
Das Gros tödlicher Baumunfälle passiere auf Landstraßen, meist verunglückten Autofahrer. Grund sei, dass diese bei geringer Sichtweite, kurvigen Strecken oder schlechter Witterung zu schnell unterwegs, abgelenkt oder alkoholisiert seien.
Etliche Bäume noch ohne Schutzplanken
Unfälle ließen sich verhindern, indem etwa Schutzplanken an einem Großteil der Bäume angebracht würden. "Jedoch sind etliche noch nicht damit ausgestattet", heißt es in einer Mitteilung des Verbands.
Zudem könnten Geschwindigkeitskontrollen und Tempolimits an Unfallschwerpunkten helfen. Durch gezielte Maßnahmen könnten Bäume und Alleen erhalten bleiben. Auch bessere Fahrzeugtechnik mache Autos immer sicherer.
Bäume seien Hindernisse, die sich nicht verformen lassen und die bei einer Kollision die gesamte Aufprallenergie auf das Fahrzeug übertragen. Die Kräfte seien enorm und oft tödlich, etwa bei einem seitlichen Aufprall auf einen Baum. "Das Risiko, zu sterben, ist dreimal so hoch, wenn man statt des freien Seitenraums einen Baum trifft", erläuterte Zeidler.
Titelfoto: Roland Halkasch
