Suff-Fahrer tötet zwei Mütter im Erzgebirge: Polizei verschweigt Promillewert
Annaberg-Buchholz - Am 20. August kam es auf der B95 bei Annaberg-Buchholz zu einem schrecklichen Unfall, bei dem die beiden Mütter Celine W. (29) und Melanie R. (42) ihr Leben verloren. Jetzt ist klar: Der Mercedes-Fahrer (38), der den Crash verursachte, war betrunken. Warum kommt das erst so spät ans Licht?
Alles in Kürze
- Zwei Mütter sterben bei Unfall im Erzgebirge.
- Fahrer war betrunken, genauer Promillewert unbekannt.
- Polizei gibt Bluttest-Ergebnis nicht preis.
- Ermittlungen laufen wegen fahrlässiger Tötung.
- Spendenaktion für Hinterbliebene läuft.

Laut Polizei stand der Mann "nicht unerheblich unter Alkoholeinfluss". Einen konkreten Promillewert verschweigen die Ermittler bislang mit Verweis auf die laufenden Untersuchungen.
Hintergrund: Vor Ort war wegen der Verletzungen des Fahrers kein Atemalkoholtest möglich. Erst die Blutprobe im Krankenhaus brachte Klarheit. Dieses Ergebnis liegt vor und gilt vor Gericht als entscheidend.
Auffällig: Noch zwei Tage nach dem Unfall gab es auf TAG24-Nachfrage keine Bestätigung, ob Alkohol im Spiel war.
Polizeisprecher Andrzej Rydzik erklärt: "Wäre ein Atemtest möglich gewesen, wäre er auch veröffentlicht worden. Der Blutwert ist aber maßgeblich." Erst vor ein paar Tagen sei das Ergebnis des Bluttests bekannt geworden.
Beide Mütter starben, der Unfallverursacher überlebte

Die Ermittlungen laufen wegen fahrlässiger Tötung. Spuren deuten zudem darauf hin, dass der Mercedes-Fahrer deutlich zu schnell unterwegs war. Das finale Gutachten steht noch aus. Der Crash selbst endete tragisch: Der 38-Jährige verlor die Kontrolle, geriet auf die Gegenfahrbahn und krachte frontal in den Peugeot.
Celine starb noch am Unfallort, ihre Freundin Melanie einen Tag später im Krankenhaus. Ihr Sohn (7), ihre Nichte (19) und der Mercedes-Fahrer überlebten schwer verletzt.
Freunde initiierten eine Spendenaktion bei "gofundme". Dort sind bislang über 35.000 Euro eingegangen. Auch die Angehörigen der beiden Mütter meldeten sich dort zu Wort: "Der Schmerz über den Verlust ist unermesslich und hat eine Lücke hinterlassen, die nichts und niemand füllen kann." Zudem bedankten sie sich für die große Anteilnahme aus der Bevölkerung.
Titelfoto: Bildmontage: Niko Mutschmann, privat