Wie schade! Gerettetes Bier landet nach Unfall trotzdem in der Tonne
Glauchau - Der spektakuläre Feuerwehreinsatz am Mittwochnachmittag auf der B 175 bei Glauchau (Landkreis Zwickau) sorgte nicht nur wegen der dichten Rauchwolken für Aufsehen. Im Anhänger eines Lebensmittel-Lkw eines Discounters lagerten auch kästenweise Bier. Die Feuerwehr versuchte, die kostbare Fracht zu retten. Offenbar vergebens.
Während der Löscharbeiten luden die Einsatzkräfte mehrere Kästen Bier vom Auflieger ab. Was geschah mit der "geretteten" Fracht? "Auf jeden Fall haben die Kameraden das Bier nicht mitgenommen", stellt Mike Wunderlich, Stadtwehrleiter der Feuerwehr Glauchau klar.
So schade es ums Bier auch sei: Die komplette Fracht, vom Pizzakarton bis zum Klopapier, war stark verrußt und deshalb gesundheitlich bedenklich.
"Bei einigen geladenen Bierkästen war bereits der Kunststoff komplett weggeschmolzen", so Wunderlich. Die Feuerwehr musste die Ladefläche des Anhängers freiräumen, um an den Brandherd zu kommen.
Der Lkw des Discounters hatte so gut wie alles geladen, was dort gekauft werden kann. Ein Containerdienst kümmerte sich um den Abtransport auch der vollen Bierflaschen.
Der Havariekommissar begutachtet die Ladung
Gunnar Ullmann (49), Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Sachsen, erklärt das Prozedere: "Bei solchen Fällen wird in der Regel ein Havariekommissar beauftragt, der die Ladungen vor Ort begutachtet und entscheidet, was von der Ware noch tauglich ist."
Discounter haben auch eigene Gutachter, die so etwas regeln. Bei Lebensmitteln werde im Zweifel fast immer entsorgt.
Der Sachschaden wird laut Polizei auf rund 180.000 Euro beziffert. Vermutet wird ein technischer Defekt als Brandursache.
Titelfoto: Andreas Kretschel
