Verstoß gegen das Gesetz? Sächsische "Tiger-Queen" muss doch nicht ins Gefängnis

Eilenburg/Schkeuditz - Die "Tiger-Queen" Carmen Zander (52) muss nicht ins Gefängnis. Das hatte am Donnerstag das Amtsgericht Eilenburg entschieden. Ihr wurde vorgeworfen, dass sie ihre Tiere kommerziell zur Schau gestellt hat, obwohl das verboten ist.

Die gefeierte Dompteurin lebt mit ihren Tieren in Dölzig. (Archivbild)
Die gefeierte Dompteurin lebt mit ihren Tieren in Dölzig. (Archivbild)  © Lutz Brose

Das Verfahren gegen Zander wegen zwei Verstößen gegen das Naturschutzgesetz wurde eingestellt. Ihr hätte bei einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren gedroht.

Die international bekannte Dompteurin hat seit 2022 keine Erlaubnis mehr ihre Tiere kommerziell auftreten zu lassen. Trotzdem soll sie es gemacht haben.

Die Staatsanwaltschaft bezog sich dabei auf die Internetseite der 52-Jährigen, wo sie Werbung für das Streicheln von Tigern gegen Bezahlung gemacht haben soll. Außerdem soll sie zu Ostern dieses Jahr eine Show auf ihrem Grundstück eingeladen haben. Der Eintritt kostete 20 Euro.

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Zander und ihr Verteidiger begründeten, dass sie aus einer Notlage heraus handelte. Das Verfahren gegen die "Tiger-Queen" wurde eingestellt. Als Auflage soll sie aber 1000 Euro an den Tierschutzverein in Wurzen spenden.

"Tiger-Queen" fehlen die Auftritte

Carmen Zander soll eine enge Bindung zu ihren Tieren haben und sie möchte sie nicht abgeben. (Archivbild)
Carmen Zander soll eine enge Bindung zu ihren Tieren haben und sie möchte sie nicht abgeben. (Archivbild)  © PR/Carmen Zander

Früher war sie in großen Zirkussen auftreten, hatte dort Tigershows aufgeführt und auch Preise bei internationalen Festivals gewonnen.

Da immer mehr Zirkusse auf die teuren Wildtiershows verzichten und durch die Corona-Pandemie viele Engagements wegfielen, lebt Zander nun mit ihren Tieren in Dölzig, einem Ortsteil von Schkeuditz.

Die "Tiger-Queen" soll wegen fehlender Engagements finanzielle Probleme haben. Dazu kommen laufende Kosten für die Haltung der exotischen Tiere.

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Die Dompteurin sieht sich selber wie eine Art Mutter für ihre Tiger und hat eine enge Bindung zu ihnen.

Tierschutzorganisationen wie PETA sehen Zander kritisch und setzen sich immer wieder dafür ein, dass die Tiere beschlagnahmt werden.

Titelfoto: Lutz Brose

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