Erstmals seit Wiedervereinigung: Streik bei Sachsens ältester Brauerei

Wernesgrün - Jetzt brodelt es nicht mehr nur im Sudkessel, sondern auch bei den Mitarbeitern! Am Mittwoch legen die Beschäftigten der Wernesgrüner Brauerei ihre Arbeit nieder. Sie fordern mindestens 300 Euro mehr Lohn pro Monat.

Die Beschäftigten der Wernesgrüner Brauerei sind zum Ausstand aufgerufen.
Die Beschäftigten der Wernesgrüner Brauerei sind zum Ausstand aufgerufen.  © PR

Wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mitteilt, findet der Streik am Mittwoch von 12.30 Uhr bis 15.30 Uhr statt.

Damit schließen sich die Mitarbeiter von Wernesgrüner (gehört zu Carlsberg) dem wachsenden Brauerei-Protest in Sachsen an - bereits in den vergangenen Wochen kam es zu Streiks bei Radeberger, Sternburger, Krostitzer und Freiberger.

Hintergrund des Arbeitskampfes sei die Blockade des Arbeitgeberverbandes, teilt die NGG mit. Bisher habe es kein Lohn-Angebot seitens der Arbeitgeber gegeben, heißt es.

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Thomas Lißner von der NGG verteidigt die Protest-Aktion: "Wenn die Beschäftigten in Sachsens ältester Brauerei vor die Tür gehen, dann sollte es der Arbeitgeberseite zu denken geben. Kein Angebot für Lohnerhöhungen abzugeben oder den Osten dauerhaft niedrig zu halten, das nehmen die Beschäftigten auch bei Wernesgrüner nicht mehr hin."

Laut NGG soll der Monatslohn bei Wernesgrüner mehr als 300 Euro unter dem Niveau anderer Carlsberg-Brauereien liegen - etwa bei Holsten, Astra oder Lübzer. Und das, obwohl in Sachsen laut der Gewerkschaft sogar 1,5 Stunden pro Woche mehr geschuftet werde.

Selbst im Vergleich mit anderen ostdeutschen Standorten solle Wernesgrün - zusammen mit der Köstritzer Brauerei - ganz hinten liegen, heißt es. Das wollen die Beschäftigten nicht länger hinnehmen.

Auch die Beschäftigten der Brauerei in Radeberg legten vor Kurzem ihre Arbeit nieder.
Auch die Beschäftigten der Brauerei in Radeberg legten vor Kurzem ihre Arbeit nieder.  © Steffen Füssel

Gewerkschaft warnt: "Lenkt die Arbeitgeberseite nicht ein, stehen weitere Streiktage an"

Thomas Lißner von der NGG hofft, dass die Arbeitgeber schnell einlenken.
Thomas Lißner von der NGG hofft, dass die Arbeitgeber schnell einlenken.  © Steffen Füssel

Daher fordert die Gewerkschaft sieben Prozent mehr Lohn, mindestens aber 300 Euro. Der Tarifvertrag wäre dann für ein Jahr gültig.

In anderen Bundesländern hätte es bereits Abschlüsse für bessere Löhne gegeben - nun soll Wernesgrüner nachziehen.

"Lenkt die Arbeitgeberseite nicht ein, stehen bei der Traditionsbrauerei im sächsischen Vogtland weitere Streiktage an - mit entsprechenden Folgen für Produktion und Auslieferung", warnt Lißner.

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Insgesamt arbeiten in der Wernesgrüner Brauerei rund 140 Beschäftigte. Laut Unternehmensangaben gehört das Unternehmen zu den modernsten und erfolgreichsten Brauereien in den neuen Bundesländern.

Titelfoto: Bildmontage: PR, Steffen Füssel

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