Nach Morddrohung gegen OB aus Sachsen: Verdächtiger ermittelt, Schusswaffe eingezogen

Zwickau - Mitte April bekam Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt (47, Bürger für Zwickau) eine unfassbare Morddrohung per Mail. Der mutmaßliche Absender konnte nun ermittelt werden. Es handelt sich um einen 19-jährigen Deutschen aus Mecklenburg-Vorpommern. Am Donnerstag wurde seine Wohnung durchsucht.

Oberbürgermeisterin Constance Arndt (47, Bürger für Zwickau) bekam vor mehr als einem Monat eine unglaubliche Droh-Mail.
Oberbürgermeisterin Constance Arndt (47, Bürger für Zwickau) bekam vor mehr als einem Monat eine unglaubliche Droh-Mail.  © Ralph Kunz

Wie das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen mitteilt, war es den Beamten gelungen, den mutmaßlichen Absender der Mail zu identifizieren. Die Spur führte die Ermittler zu einem jungen Mann (19) im Landkreis Ludwigslust-Parchim.

Am Donnerstag folgte eine Wohnungsdurchsuchung. Dabei wurden Beweis- und Tatmittel beschlagnahmt, heißt es. "Nach Rücksprache mit der zuständigen Waffenbehörde, wurden dem Beschuldigten außerdem der Jagdschein, seine eingetragene Bockflinte sowie eine Schreckschusswaffe entzogen", heißt es vom LKA.

Der 19-Jährige ist bisher nicht polizeilich in Erscheinung getreten. Doch was ihm zur Last gelegt wird, hat es in sich!

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Am 12. April soll er gegen 23.30 Uhr die Droh-Mail über das Kontaktformular der Stadt Zwickau an OB Arndt verschickt haben.

Droh-Mail an Zwickauer OB: "Denken Sie an Walter Lübcke"

Ein junger Mann (19) soll die Droh-Mail verfasst haben. Beamte durchsuchte seine Wohnung. (Symbolbild)
Ein junger Mann (19) soll die Droh-Mail verfasst haben. Beamte durchsuchte seine Wohnung. (Symbolbild)  © 123rf/yulcha84

Der bedrohliche und menschenverachtende Inhalt: "Denken Sie an Walter Lübcke. Immer schön aufpassen." Hintergrund: Der CDU-Politiker Lübcke wurde 2019 von einem Rechtsextremisten mit einem Kopfschuss getötet. Als Absender gab der Täter die Mail "nsu@gmail.com" an, nannte sich Adolf Hitler.

Nachdem die Zwickauer Bürgermeisterin die verstörende Drohung erhalten hatte, machte sie den Fall auf Instagram öffentlich. Einschüchtern lassen wolle sie sich nicht, teilte sie mit, empfand sie Nachricht jedoch als bedrohlich. "Ich denke daran, was das für mich und meine Familie bedeuten könnte", teilte Arndt mit.

Weshalb der mutmaßliche Täter die Droh-Mail abschickte, ist derzeit noch unklar. Ebenso, ob er wirklich vorhatte, der Bürgermeisterin etwas anzutun. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Zwickau und des LKA Sachsen dauern an.

Titelfoto: Bildmontage: Screenshot: instagram.com/arndtconstance, Ralph Kunz

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