Seit Monaten Stillstand: Schwebefähre im Norden bald wieder im Einsatz?

Von Christiane Bosch

Rendsburg - Seit März steht die Rendsburger Schwebefähre still. Grund dafür sind Schäden an Kabeln, die einen Kurzschluss ausgelöst hatten. Und es wurden weitere Fehler gefunden.

Seit März steht die Schwebefähre still - nun stehen die ersten Probefahrten an.
Seit März steht die Schwebefähre still - nun stehen die ersten Probefahrten an.  © Frank Molter/dpa

Es kommt endlich wieder Bewegung in die seit März still stehende Schwebefähre in Rendsburg. "Diese Woche sind erste Probefahrten vorgesehen", sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Nord-Ostsee-Kanal (WSA NOK) der Deutschen Presse-Agentur in Brunsbüttel.

Wenn die stabil und sicher verlaufen, könne über ein konkretes Datum zur Wiederaufnahme des Betriebes mit Passagieren nachgedacht werden. "Wenn sie technisch einsatzfähig ist, wird sie auch fahren." Die Hoffnung der Behörde ist, dass das in diesem Jahr noch gelingt.

Den Betrieb der Schwebefähre würden dann bis Jahresende WSA-Mitarbeiter übernehmen. Von 2026 an betreibt dann die Adler-Reederei die Schwebefähre.

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Die Schwebefähre wird außerhalb der Ferien vor allem von Schulkindern und in den Sommermonaten von Touristen genutzt. Wie alle Fähren auf dem Nord-Ostsee-Kanal kann auch die Schwebefähre kostenlos genutzt werden. Anfang März war die Schwebefähre aufgrund eines technischen Defektes ausgefallen. Grund dafür waren dem WSA-Sprecher zufolge mechanische Kabelschäden, die zu einem Kurzschluss geführt hatten.

Bei der anschließenden Fehleranalyse seien zudem weitere Fehler sichtbar geworden, die sich nicht abstellen ließen. Sie hätten weitere ungeplante Ausfälle auslösen können.

Lange Lieferzeiten für die Bauteile des Unikats

Die langen Lieferzeiten einiger Bauteile erschwerten die Reparaturarbeiten an der Schwebefähre.
Die langen Lieferzeiten einiger Bauteile erschwerten die Reparaturarbeiten an der Schwebefähre.  © Axel Heimken/dpa

Um das zu vermeiden, sind in den vergangenen Monaten mechanische und elektrische Bauteile sowie die Steuerung der Schwebefähre umgebaut worden.

"Die Planungen der erforderlichen Umbauarbeiten und die Fertigung der benötigten Teile sind aufwendig, da es sich bei der Schwebefähre um ein Unikat handelt und der Umbau in mehr als 40 Metern Höhe über dem Nord-Ostsee-Kanal stattfindet."

Dies und die erheblichen Lieferzeiten für die Bauteile seien die Gründe für die lange Zwangspause der Schwebefähre.

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Schwebefähren sind ein seltenes Verkehrsmittel in Deutschland. Am Nord-Ostsee-Kanal kann die Fähre an Stahlseilen unter der Rendsburger Eisenbahnbrücke hängend Autos, Motorräder, Fahrräder und Personen über den Kanal transportieren.

Durchschnittlich sind das täglich 110 Motorräder, 225 Autos und etwa 530 Fußgänger und Radfahrer. In den Sommermonaten sind die Zahlen höher, im Winter niedriger.

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

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