Foxborough (USA) - Die enttäuschende Winter-WM 2022 in Katar kostete Oliver Bierhoff (55) seinen Job als Sportdirektor beim Deutschen Fußball-Bund, rund zehn Monate später hat der Ex-Nationalspieler nun eine neue Aufgabe gefunden - und dafür kurzerhand die Sportart gewechselt.

Der gebürtige Karlsruher fungiert künftig als "Business Advisor" für die New England Patriots, wie das NFL-Team am Donnerstagnachmittag bekannt gab.

In dieser Rolle soll er die Expansion der Franchise-Marke im deutschsprachigen Raum vorantreiben, die Organisation und das Wachstum der Fangemeinde hierzulande unterstützen und den Klub mit seinen lokalen Kenntnissen in den Bereichen Marketing, Branding und Geschäftsentwicklung beraten.

"American Football ist ein großartiger Sport und eine Quelle der Unterhaltung", wird Bierhoff in der offiziellen Mitteilung der Patriots zitiert. "Ich liebe die Leidenschaft, die Athletik und die Spannung des Spiels. Seit Jahren bin ich ein begeisterter Football-Fan."

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Und er ergänzte: "Ich bin stolz darauf, ein Teil der Patriots-Familie zu werden und freue mich darauf, die weitere Expansion der Franchise in Europa zu unterstützen. Spannend ist das große Potenzial, das ich sehe, um American Football in einem sehr attraktiven DACH-Markt populärer zu machen."

Zuvor war der ehemalige Mittelstürmer seit 2004 in verschiedenen Funktionen beim DFB tätig, betreute die Mannschaft 2014 beim WM-Triumph als Teammanager und kümmerte sich seit 2018 auch um die Akademien.

Nach dem ernüchternden Vorrunden-Aus bei der Weltmeisterschaft 2022 wurde sein Vertrag beim Verband allerdings vorzeitig aufgelöst. Er habe den Weg damals "für neue Weichenstellungen" frei machen wollen.

Dennoch war der Europameister von 1996 kürzlich beim Training der deutschen Nationalmannschaft im Zuge der noch von ihm geplanten USA-Reise auf dem Patriots-Gelände in Foxborough bei Boston zugegen.

Das NFL-Franchise aus dem Bundesstaat Massachusetts besitzt insbesondere durch den großen Erfolg in der Ära von Tom Brady (46) eine solide Fan-Basis im deutschsprachigen Raum.

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Am 12. November spielen die Patriots zudem in Frankfurt gegen die Indianapolis Colts.

"Als wir unsere Bemühungen in Deutschland starteten und bald darauf auch in der Schweiz und in Österreich, wurde uns klar, dass wir am besten mit der Expertise von jemandem arbeiten, der in der Region eine führende Rolle spielt und uns bei unseren Bemühungen berät", erklärte Chief Marketing Officer Jen Farron im Zuge der Verkündung.

Und die Managerin fügte an: "Die Vermarktung und Entwicklung von Geschäftsbeziehungen in Deutschland ist eine neue Chance für uns, und wir fühlen uns geehrt, mit Oliver einen Berater an Bord zu haben, der über eine einzigartige Erfahrung im deutschen Sportumfeld verfügt."

Originalmeldung von 15.53 Uhr, aktualisiert 16.17 Uhr.