USA - Der elfte Spieltag in der NFL dürfte für einige zerrissene Wettscheine gesorgt haben. Okay, wer angesichts dieses Saison-Verlaufs noch auf NFL-Spiele tippt, hat die letzten Wochen wohl eh nicht verfolgt.

In Dallas gibt es diese Mannschaft, die - zynische Kritiker gerne mal behaupten - als einzige Franchise mit nur einem Stern bewertet wird: die Cowboys.

Dieser eine Stern auf dem Helm reicht aber völlig aus, um die zuletzt siebenmal in Folge ungeschlagenen Minnesota Vikings nicht nur zu besiegen - die heimischen Wikinger wurden deklassiert.

40:3 besiegte das Team aus Texas den Verein aus dem Mittleren Westen. "Was war da denn los?", fragte sich der geneigte Football-Freund zu Recht. Zusammengefasst kann man sagen: Die Offense Line der Gastgeber hat wohl gerade Überstunden abgebaut. Siebenmal haben sie es zugelassen, dass ihr Quarterback "Captain Kirk" Cousins auf den Allerwertesten gesetzt wurde.

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Da war der am Ende doch sehr deutliche Sieg der Detroit Lions gegen die mit mehr als doppelt so vielen Siegen gestarteten New York Giants Nebensache.

Allerdings zogen zwei ganz andere Partien am vergangenen Wochenende meine Aufmerksamkeit auf sich.

Vielleicht auch, weil ich es den jeweiligen Verlierern gegönnt hätte, zu gewinnen. Und weil diese Niederlagen jeweils erst in den letzten Sekunden besiegelt wurden. Dabei konnten beide Begegnungen kaum unterschiedlicher sein.

Da wäre einerseits die fleischgewordene kollektive Arbeitsverweigerung der New York Jets bei den New England Patriots.

16-mal standen die Punter auf dem Feld, die Patriots verschossen zwei von drei Field Goals und der einzige Touchdown dieser offensiven "Not gegen Elend"-Partie - und nein, es lag nicht allein daran, dass beide Mannschaften eine starke Defense gehabt hätten - wurde von den Special Teams gemacht. Fünf Sekunden vor dem Ende. Bis dahin stand es 3:3.

Das allerdings war dann auch ein echter Sahne-Lauf von Defense Back und Returner Marcus Jones, der aus 84 Yards Distanz das Ding bis in die Endzone zurückbrachte.

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Etwas mehr Hoffnung - allerdings starb auch die - ließen die Kansas City Chiefs den Los Angeles Chargers. Dort standen immerhin noch 31 Sekunden auf der Uhr, als die fast ständig zurückliegenden Gäste das Spiel kippten.

Aus Zuschauer- und Gegner-Sicht ist es schon fast lächerlich - oder zum Verzweifeln. Quarterback Patrick Mahomes hat alle drei Touchdown-Pässe auf seinen Tight End Travis Kelce geworfen. Jedem ist klar, dass er Mahomes stärkste Waffe ist.

Und trotzdem kann man ihn irgendwie in den Schlüsselmomenten nicht stoppen. Es ist, als würde man das Reboot einer "Tom Brady und Rob Gronkowski"-Serie sehen.

Gute Nachrichten für alle NFL-Fans und Rundball-Verweigerer gibt es in dieser Woche.

Dank Thanksgiving in den USA können wir in dieser Woche fünf Tage lang dem Sport frönen. Von Donnerstag bis Dienstag (abgesehen von Samstag) können wir in Deutschland - wenn auch teilweise zu bitteren Uhrzeiten - Kickoffs bejubeln.

Heiße Empfehlung zum Start: die Partie der New York Giants bei den Dallas Cowboys am Donnerstag ab 22.30 Uhr.

So haben die Mannschaften in der 11. Woche der National Football League gespielt.

(Wie für die NFL typisch steht das Auswärtsteam an erster Stelle, in den Klammern stehen Siege-Niederlagen und ggf. an letzter Stelle die Unentschieden.)

Tennessee Titans (7-3) @ Green Bay Packers (4-7) 27:17

Chicago Bears (3-8) @ Atlanta Falcons (5-6) 24:27

Carolina Panthers (3-8) @ Baltimore Ravens (7-3) 3:13

Cleveland Browns (3-7) @ Buffalo Bills (7-3) 23:31

Washington Commanders (6-5) @ Houston Texans (1-8-1) 23:10

Philadelphia Eagles (9-1) @ Indianapolis Colts (4-6-1) 17:16

New York Jets (6-4) @ New England Patriots (6-4) 3:10

Los Angeles Rams (3-7) @ New Orleans Saints (4-7) 20:27

Detroit Lions (4-6) @ New York Giants (7-3) 31:18

Las Vegas Raiders (4-7) @ Denver Broncos (3-8) 22:16 (OT)

Dallas Cowboys (7-3) @ Minnesota Vikings (8-2) 40:3

Cincinnati Bengals (6-4) @ Pittsburgh Steelers (3-7) 37:30

Kansas City Chiefs (8-2) @ Los Angeles Chargers (5-5) 30:27

San Francisco 49ers (6-4) @ Arizona Cardinals (4-7) 38:10 (Mexico Game)