"Keine Ahnung, was die machen": Darts-Stars feuern gegen Spieler-Gewerkschaft
Großbritannien - Großer Schwindel oder helfende Hand? Die Spielergewerkschaft PDPA sorgt in der Darts-Welt aktuell für Diskussionen. Jetzt schaltete sich auch der deutsche Profi Florian Hempel (35) ein und gewährte ein paar bedenkliche Einblicke.
Alles in Kürze
- Darts-Stars kritisieren Spielergewerkschaft PDPA
- PDPA-Beitritt und Beitragszahlung sollen freiwillig sein
- Spielern fehlt Transparenz über Gewerkschaftsarbeit
- Zwei Prozent aller Preisgelder gehen an den Verband
- Mehrere Darts-Profis bemängeln PDPA-Kommunikation

Im "Game On"-Podcast mit Elmar Paulke (55) teilte der Wahl-Kölner ordentlich gegen die Professional Darts Players Association und ihren Sinn aus.
"Von uns 128 Spielern auf der Tour weiß keiner, was die so wirklich machen", wetterte der ehemalige Handballtorwart. "Wenn Joe Cullen, der seit 15, 20 Jahren dabei ist, keine Ahnung hat, was die machen - ich weiß es auch nicht."
"Rockstar" Joe Cullen (35) hatte sich kürzlich dafür ausgesprochen, dass der Beitritt und eine damit verbundene Beitragszahlung zur PDPA freiwillig sein sollten. Außerdem kritisierte er die Transparenz der Gewerkschaft.
Die PDPA existiert schon seit rund 35 Jahren. Jeder Spieler, der an PDC-Turnieren teilnehmen will, muss ihr angehören und die jährlichen Kosten tragen. Außerdem gehen zwei Prozent aller Preisgelder an den Verband.
"Da rennen immer ein paar Jungs von denen rum, wie Peter Manley oder Jamie Caven, also alte Stars, die nochmal eine Funktion kriegen, um Geld zu bekommen und im Leben nicht wirklich arbeiten zu müssen", platzte es nun aus Hempel heraus.

Immer mehr Darts-Profis kritisieren die Spielergewerkschaft PDPA

Laut ihrer Website setzt sich die PDPA dafür ein, die "Bedingungen, Rechte und den Status aller Berufsspieler durch Tarifverträge und Verhandlungen zu schützen, zu verbessern und auszuhandeln", arbeitet dafür eng mit der PDC, DRA und JDC zusammen. Außerdem kümmert sie sich demnach um das mentale und körperliche Wohlergehen der Pfeilwerfer.
Die Kommunikation mit den Spielern lässt aber ganz offenbar zu wünschen übrig. "Jamie Caven sitzt die ganze Zeit an seinem Laptop, tippt da irgendwas, und einmal im Jahr spricht er mit uns", erklärte der gebürtige Dessauer.
Vor allem die Preisgeld-Gebühr geht dem 35-Jährigen daher gegen den Strich: "Das sind jährlich rund 750.000 Pfund, die die PDPA von uns bekommt - von uns Spielern. Diese 750.000 Pfund, die sehe ich nicht, wirklich nicht", beschwerte sich der viermalige WM-Teilnehmer.
Damit sind Hempel und Cullen keinesfalls allein. Auch Daryl Gurney (39) und Mickey Mansell (51) bemängelten die PDPA bereits, Justin Pipe (53) griff den Vorsitzenden Peter Manley (63) sogar persönlich an.
"Peter Manley tut nur so, als würde er etwas für die PDPA tun. Dieser Mann füllt nur seine eigenen Taschen und kümmert sich überhaupt nicht um die Spieler, die nicht unter den Top 10 sind", sagte der 53-Jährige laut der Sun im Februar am Rande eines Turniers.
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