Alle Deutschen raus! "Pikachu" kratzt haarscharf an der Sensation vorbei

London - Wie die Fliegen fielen die verbliebenen deutschen Teilnehmer nach der Weihnachtspause aus der Darts-WM. Am Donnerstagabend ruhten die letzten Hoffnungen daher auf Ricardo Pietreczko (29), der es allerdings mit Turnierfavorit Luke Humphries (28) zu tun bekam. "Pikachu" kratzte zwar an der großen Überraschung, musste am Ende aber doch die Segel streichen.

Bittere Niederlage! Mit Ricardo Pietreczko (29) verabschiedete sich der letzte Deutsche aus der Darts-WM.
Bittere Niederlage! Mit Ricardo Pietreczko (29) verabschiedete sich der letzte Deutsche aus der Darts-WM.  © John Walton/PA Wire/dpa

Nach der vollen Distanz von sieben Sätzen hieß kurz nach elf Uhr 3:4 aus deutscher Sicht, dabei lag der WM-Debütant zwischenzeitlich sogar mit zwei Sets vorn.

Von Beginn an und wie schon in seinen vorherigen Partien kam "Cool Hand Luke" nicht an das herausragende Niveau ran, mit dem er 2023 gleich drei Major-Titel einsackte - und schnappte sich trotzdem den ersten Satz.

Allerdings ließ sich Pietreczko davon nicht einschüchtern. Der gebürtige Berliner drehte nach der ersten Pause auf und bestrafte die Schwächen des Weltranglistendritten nun auch.

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So glich er zunächst aus und ging dann sogar in Führung, während Humphries mit großen Triple-Problemen zu kämpfen hatte, nicht mal 90 Punkte im Schnitt spielte und im Scoring somit regelmäßig hinterherhinkte.

Spätestens als "Pikachu" im vierten Satz weiter konstant ablieferte, sich diesen schließlich auch angelte und nur noch drei Legs vom Achtelfinal-Einzug entfernt war, war der Londoner "Ally Pally" fest in deutscher Hand.

Doch der Brite schien sich genau davon anstacheln zu lassen, plötzlich fanden seine Pfeile wieder deutlich häufiger das schmale Triple-20-Feld. Der Favorit verkürzte mit etwas Glück und einem Matchdart gegen sich und kam daraufhin sogar zum Ausgleich.

Im siebten Akt zeigte er dann auch noch die oft beschworene Abgebrühtheit eines Top-Ten-Spielers, gab kein Leg mehr ab und kegelte Pietreczko so aus der Weltmeisterschaft.

Flo Hempel flog am Nachmittag chancenlos raus

Stephen Bunting (38, l.) machte am Donnerstag kurzen Prozess mit Flo Hempel (33).
Stephen Bunting (38, l.) machte am Donnerstag kurzen Prozess mit Flo Hempel (33).  © John Walton/PA Wire/dpa

Florian Hempel (33) konnte es zuvor am Nachmittag gegen Stephen Bunting (38) nicht so spannend gestalten.

Beide Pfeilwerfer legten los wie die Feuerwehr. "The Bullet" ging mit einem Drei-Dart-Average von satten 116 Punkten und der Führung in die erste Pause, doch Hempel hielt mit starken 108 Punkten im Schnitt dagegen.

Das lag auch an zahlreichen 180ern, mehrmals blinkte die farbige Neun neben der Standanzeige auf.

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Hempel war definitiv drin im Match, doch der in letzter Zeit sehr stark aufspielende Bunting ließ nicht nach und schnappte sich so auch den zweiten sowie dritten Satz.

Leider litt auch das Niveau etwas unter dem klaren Durchmarsch des Engländers, sein Kontrahent aus Köln schien mehr und mehr zu resignieren.

Im vierten Set gelang Bunting das nächste Break, anschließend ließ er keine Zweifel mehr aufkommen und schickte Hempel mit einem White Wash ohne eigenen Satzgewinn aus dem Turnier.

Originalmeldung von 14.48 Uhr, aktualisiert 23.14 Uhr.

Titelfoto: John Walton/PA Wire/dpa

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