"Bisschen dumm": Schindler-Bezwinger provoziert mit Weltkriegs-Spruch!

London - Viel zu feiern gab es für die mitgereisten deutschen Darts-Fans im Londoner "Ally Pally" am ersten WM-Tag nach der Weihnachtspause nicht, denn Martin Schindler (27) und Gabriel Clemens (40) schieden beide direkt aus. Nach der Niederlage von "The Wall" vergriff sich sein Gegner Scott Williams (33) zudem auch noch mit einem ziemlich geschmacklosen Spruch im Ton.

Scott Williams (33) verscherzte es sich nicht nur aufgrund seines Sieges gegen Martin Schindler (27, nicht im Bild) mit den deutschen Darts-Fans.
Scott Williams (33) verscherzte es sich nicht nur aufgrund seines Sieges gegen Martin Schindler (27, nicht im Bild) mit den deutschen Darts-Fans.  © Zac Goodwin/PA Wire/dpa

Der dramatische 4:3-Erfolg in der dritten Runde hatte den 33-jährigen Briten offenbar so sehr mitgenommen, dass er sich im anschließenden Interview bei Sky Sports zu einer unüberlegten Aussage hinreißen ließ.

Wie jedes Jahr waren wieder zahlreiche deutsche Zuschauer ins Darts-Mekka gepilgert, um ihre Landesvertreter lautstark anzufeuern. So durfte sich auch Schindler am Mittwoch über eine große Unterstützung freuen, die selbst bei Lokalmatador Williams Eindruck hinterließ.

"Das Spiel war unglaublich, für den neutralen Fan. Ich habe noch nie so ein Publikum erlebt", begann der englische Pfeilwerfer anerkennend.

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Doch dann fügte er gedankenlos an: "Ich weiß, dass wir zwei Weltkriege und eine Weltmeisterschaft gewonnen haben, aber die deutschen Fans hier waren riesig."

Damit zitierte "Shaggy" einen Schmähgesang, der gern von englischen Fußballfans bei Partien gegen den schwarz-rot-goldenen Rivalen in Anspielung auf die historischen Ereignisse im vergangenen Jahrhundert verwendet wird.

Sky-Interview von Scott Williams auf X

Scott Williams entschuldigt sich auf Social Media

Im Internet versuchte Scott Williams (33) seinen verbalen Fehltritt wieder geradezurücken.
Im Internet versuchte Scott Williams (33) seinen verbalen Fehltritt wieder geradezurücken.  © Zac Goodwin/PA Wire/dpa

Im Netz kam der pikante Seitenhieb allerdings gar nicht gut an und auch der britische TV-Sender sah sich noch während der Live-Übertragung zu einer Entschuldigung gedrängt. Moderatorin Anna Woolhouse (39) bat kurz darauf für die "beleidigende Sprache" des Darts-Stars um Verzeihung.

Wenig später tat Williams es ihr in den sozialen Netzwerken gleich: "Was ich vorhin auf der Bühne gesagt habe, war ein bisschen dumm!", schrieb er auf der Plattform X.

"Ich liebe die Leute, das Essen und die Veranstaltungsorte!", versuchte der Brite seinen Kopf weiter aus der Schlinge zu ziehen. "Was ich gesagt habe, geschah in der Hitze des Gefechts nach einem irren Spiel gegen Martin! Es war nicht beabsichtigt, die Gefühle anderer zu verletzen, und ich entschuldige mich vielmals!"

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Nach Informationen der britischen Boulevardzeitung The Sun möchte die Darts Regulation Authority (DRA) den Vorfall trotzdem überprüfen und gegebenenfalls eine Strafe gegen den Schindler-Bezwinger verhängen.

Angesichts seines bislang besten WM-Ergebnisses wird er die aber verkraften können. Williams feierte erst im vergangenen Jahr sein Debüt bei der Weltmeisterschaft, schied aber bereits in der zweiten Runde gegen Rob Cross (33) aus.

Nun bekommt er es im Achtelfinale mit dem Sieger des Duells zwischen Damon Heta (36) und Berry van Peer (27) am Freitag (ab 13.40 Uhr) zu tun.

Titelfoto: Zac Goodwin/PA Wire/dpa

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