Der Grund ist absurd: Zehn Kilometer Straßenlauf-Weltrekord aberkannt!

Brașov (Rumänien) - Anfang September versetzte die Kenianerin Agnes Ngetich (22) die Leichtathletik-Welt ins Staunen. Beim Brasov Running Festival in Rumänien verbesserte sie den Weltrekord der Frauen im Zehn-Kilometer-Straßenlauf auf 29:24 Minuten! Aber etwas war faul.

Ob Agnes Ngetich (22) die außergewöhnliche Leistung nochmal abrufen kann? (Archivbild)
Ob Agnes Ngetich (22) die außergewöhnliche Leistung nochmal abrufen kann? (Archivbild)  © IMAGO / Chai v.d. Laage

Sie überbot den alten Rekord ihrer mittlerweile verstorbenen Landsfrau Agnes Tirop (†25) aus dem Jahr 2021 um 37 Sekunden.

Ngetich war bereits nach fünf Kilometern schneller als der aktuelle fünf Kilometer-Weltrekord von 14:29 Minuten!

Aber World Athletic, der Welt-Leichtathletikverband, hat sich den Rekord genauer angeschaut und musste der Kenianerin leider schlechte Nachrichten übermitteln.

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Der Weltrekord wird aberkannt!

Der Grund ist ein Messfehler. Denn nach genauer Überprüfung der Geo-Daten war die von der 22-Jährigen gelaufene Strecke nicht genau zehn Kilometer lang, sondern 25 Meter kürzer.

Strecken sind immer wieder zu kurz

Geteiltes Leid ist halbes Leid: Auch Yalemzerf Yehualaw (24, r.) wurde ein Rekord wegen zu kurzer Strecke aberkannt. (Archivbild)
Geteiltes Leid ist halbes Leid: Auch Yalemzerf Yehualaw (24, r.) wurde ein Rekord wegen zu kurzer Strecke aberkannt. (Archivbild)  © KISBENEDEK / AFP

Das ist besonders ärgerlich für Ngetich, denn wäre die Strecke richtig bemessen gewesen, hätte es trotzdem locker für den neuen Weltrekord gereicht.

"Ein Fehler wurde durch Faktoren verursacht, die außerhalb unserer Kontrolle lagen. Wir übernehmen als Team die Verantwortung und werden ihn intern, mit Würde und Respekt für den Sport, den wir so lieben, bearbeiten." schrieb das Organisationskomitee des Brasov Running Festivals auf Facebook.

"Wir verstehen, dass ein solcher Fehler weit unter dem Niveau unserer Veranstaltung liegt und werden Maßnahmen ergreifen, damit er sich nicht wiederholt"

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Für Agnes Ngetich ist dies nur schwacher Trost!

Ein ähnlicher Messfehler passierte bereits bei einem Lauf der Äthiopierin Yalemzerf Yehualaw (24). Die Langstreckenläuferin stellte 2021 den Halbmarathon-Weltrekord von 1:03:43 Stunden auf. Dieser wurde nachträglich aberkannt, da die Strecke in einer späteren Messung 54 Meter zu kurz war.

Gleiches Schicksal hatte die Britin Eilish McColgan (32) zu erleiden. Diese stellte 2022 beim Great Scottish Run in Glasgow einen neuen europäischen Rekord über 10.000 Meter auf. Dort war die Strecke aber 150 Meter zu kurz!

Titelfoto: IMAGO / Chai v.d. Laage

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