Francesco Friedrich nur EM-Dritter! Aber darum ist das ein gutes Omen ...
Altenberg - Er lacht, er lässt sich feiern: Der Berchtesgadener Johannes Lochner gewann am Sonnabend bei Schneetrieben in Altenberg den Zweier-Bob-Weltcup. Es war sein vierter Sieg in Folge und gleichzeitig EM-Gold.
Während der 32-Jährige jetzt vom WM-Gold im Schweizer Nobelkurort St. Moritz in einer Woche träumt, hat Serien-Weltmeister Francesco Friedrich (32) den WM-Sieg noch fest im Blick.
Und auch wenn er in Altenberg diesmal nur auf Platz drei fuhr und der Rückstand von 38 Hundertstel deutlich war. Es hatte seinen Grund.
Der war nicht der Muskelfaserriss im Oberschenkel. Da gibt's gute Nachrichten. Bereits beim Erwärmen ging er tief in die Hocke, schmerzlos.
Und die Abgangsgeschwindigkeit im zweiten Lauf war die Höchste der Konkurrenz. Das bedeutet: "Franz" kann wieder mit Druck und schnell schieben. "Die Richtung stimmt", gab sich der Pirnaer zufrieden.
"Pech hatten wir in der Bahn durch den Schnee. Wenn du da eine Bande bekommst, zieht es den Schlitten gleich weg und du kannst dies nicht korrigieren." So passiert im zweiten Durchgang. "Paar Millimeter da, paar da und dann hat die Einfahrt Kreisel nicht mehr gepasst." Dies erklärte den Rückstand im Ziel.
Bob: Francesco Friedrich holte nach EM-Bronze 2013 schon mal den WM-Titel
EM-Silber und damit Platz zwei im Weltcup schnappte sich der Schweizer Michael Vogt, der im ersten Lauf die Bestzeit ins Tal brachte.
Damit gehört er mit Lochner, Friedrich und dem Briten Brad Hall in der kommenden Woche zu den Medaillen-Anwärtern.
Selbst Lochner hat "Franz" nicht abgeschrieben. "Er kann am Start wieder laufen und ist trotzdem schnell. Wenn der wieder mitschiebt, wird's eng."
Am Ende werden wohl "ein paar Hundertstel über Gold" nach vier Läufen entscheiden.
Auf die Frage an Friedrich, ob er schon mal EM-Bronze hatte, antwortete der 32-Jährige: "Ja 2013." Danach holte er seinen ersten von insgesamt sieben WM-Titel im Zweier.
Wenn dies kein Omen ist ...
Titelfoto: Bildmontage: Robert Michael/dpa