Aue - Im Vorjahr holte Dynamo Dresden Vinko Sapina (29) für kolportierte 200.000 Euro von Rot-Weiss Essen, musste jetzt nach dem Aufstieg noch einmal 75.000 Euro Bonus überweisen. Geld ausgeben, um Spieler zu verpflichten? "Das geht bei uns nicht, keine Chance", sagt Aues Sportchef Matthias Heidrich (47).
Umso mehr muss der 47-Jährige schauen, um einen schlagkräftigen Kader zu basteln. Und dabei gehen längst nicht alle Wünsche in Erfüllung.
"Spieler, an denen wir dran sind, hinter denen sind sechs weitere Drittligisten interessiert", sagt er als Beispiel. Das sind fast immer Vereine, die finanziell besser dastehen, mehr zahlen können. Er muss andere Argumente finden und Auge beweisen.
Junge Talente, die Aue als Sprungbrett sehen, die der Verein später im besten Falle und einer optimalen Entwicklung gewinnbringend veräußern kann. Das ist der Weg.
Und diese Talente musst du erst einmal finden.
Matthias Heidrich: "Je höher die Ablöse, desto mehr will der Spieler verdienen"
Auf der anderen Seite kann Aue eben nur Spieler verpflichten, die keine Ablöse kosten. Die Ingolstädter Ryan Malone (32) und Moritz Seiffert (24) zum Beispiel - oder auch Luan Simnica (21, SV Sandhausen). "Ablöse können wir keine zahlen, keine 200.000 Euro, keine 100.000 Euro", so Heidrich.
"Die Ablöse ist nur das eine. Je höher diese ist, desto mehr will der Spieler auch verdienen. Dazu kommt ein längerfristiger Vertrag über zwei Jahre zum Beispiel. Rechnest du alles zusammen, bist du bei einem Gesamtpaket von 500.000 bis 600.000 Euro. Das ist für uns schlichtweg nicht umsetzbar", rechnet der 47-Jährige vor.
Froh ist er allerdings, dass sich die Liga derzeit wohl selbst regelt. Dresden und Bielefeld haben sich nach oben verabschiedet, das schwarze Schaf in Sachen üppige Gehaltszahlungen, der SV Sandhausen, nach unten. Ingolstadt hat angekündigt, sparen zu müssen. Der Profi-Etat soll erheblich sinken, ist dann aber noch deutlich höher als der von Aue.
Auch Wiesbaden und Saarbrücken wollen den Rotstift ansetzen. Ein Puzzlespiel bleibt es für Heidrich trotzdem.